Eine portugiesische Zeitung hatte Madeleines Eltern des Mordes an ihrer Tochter bezichtigt. Die McCanns haben nun das Blatt verklagt.
Die Eltern des seit vier Monaten vermissten britischen Mädchens Madeleine verklagen jetzt eine portugiesische Zeitung wegen Verleumdung. Das Blatt "Tal e Qual" hatte berichtet, die Polizei glaube, Kate und Gerry McCann hätten ihre dreijährige Tochter versehentlich getötet, möglicherweise durch eine irrtümliche Überdosis eines Medikaments.
Eltern über Bericht empört
Der Bericht sei empörend,
sagte der Vater von Madeleine am Freitag dem Sender BBC. Die Redaktion habe
offenbar keinerlei Anstrengungen gemacht, den Wahrheitsgehalt ihrer Angaben
zu prüfen. Wenn die Polizei wirklich glauben würde, was die Zeitung
berichtete, "dann wären wir zu Verdächtigen erklärt worden". Die Ermittler
haben bisher stets erklärt, die Eltern von Madeleine, die am 3. Mai aus der
Ferienwohnung ihrer Familie in der Algarve verschwunden war, stünden nicht
unter Verdacht.
Der Zeitungsbericht sei absolut falsch, erklärte der Anwalt der Familie McCann. Nach BBC-Angaben hat er eine siebenseitige Klageschrift vorbereitet. Darin heißt es, den Eltern seien durch den "unwahren Bericht" der Zeitung vom vergangenen Freitag "Leiden und Demütigungen" zugefügt worden.