Daten-Skandal

Mann kauft neue Festplatte und findet Nacktfotos eines 80-Jährigen

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Damit hatte der junge Informatiker nicht gerechnet: Als er eine brandneue Festplatte kauft, befinden sich darauf bereits jede Menge Daten. Und zwar ziemlich persönliche.

Eine unangenehme Überraschung erlebte Alex A. nach dem Kauf einer vermeintlich brandneuen Festplatte am 1. Dezember. Denn als der 23-jährige gelernte Informatiker das Speichermedium zum ersten Mal an seinen Computer anschließt, stößt er auf bereits vorhandene Daten mit teils explizitem Inhalt.

15 Gigabyte intimer Daten entdeckt

In mehreren Ordnern sind nicht nur ärztliche Zeugnisse, Kontoauszüge, Steuererklärungen, Tagebucheinträge, E-Mails zu Gerichtsfällen und Identitätsnachweise gespeichert, sondern auch private Fotos und Videos. Darunter findet Alex A. auch Nacktfotos und Porträts in Frauenkleidern. Aus den Dateien geht hervor, dass diese offenbar einem ihm unbekannten, älteren Mann gehören.

Doch wie kamen dessen private Unterlagen und Penis-Bilder auf die frisch gekaufte, "SanDisk Extreme Portable SSD" mit 1 Terabyte Speicherplatz? Über den Daten-Skandal berichtete zuerst der Schweizer Blick. Demnach gehören die insgesamt rund 15 Gigabyte persönlicher Daten einem 80-jährigen Mann aus dem Kanton Zürich.

Wurde Festplatte einmal retourniert?

Der schockierte Informatiker vermutete zunächst, dass der ältere Mann die Festplatte beim Elektrofachgeschäft Fust gekauft und ausprobiert, dann jedoch zurückgegeben hatte. In diesem Fall wäre es vom Händler fahrlässig gewesen, das Gerät unkontrolliert wieder zum Verkauf anzubieten. Schließlich könnte sich ja auch Schadsoftware darauf befinden.

Ein Anruf beim Besitzer der Daten brachte schließlich Licht ins Dunkel – sowie kein gutes Licht für Fust. Laut dem 80-Jährigen habe er keine Festplatte gekauft, sondern in dem Geschäft kürzlich einen Computer reparieren lassen wollen. Als dies nicht möglich war, habe er ein neues Gerät gekauft und Fust mit der Datenübertragung und Entsorgung des alten Geräts beauftragt.

"Das ist eine Sauerei"

Es scheint, als habe ein Mitarbeiter zur Daten-Übertragung die externe Festplatte aus dem Laden verwendet und diese danach ohne Löschung der Daten wieder in den Verkauf gegeben. Aus Sicht des Daten-Opfers "eine Sauerei."

Mittlerweile hat Fust auf den Skandal reagiert und sich bei dem 80-Jährigen entschuldigt und eingeräumt: "Das Vorgehen entspricht klar nicht unseren internen Weisungen und Prozessen und darf nicht passieren."

Glück für alle Beteiligten: Die verlorenen Daten gerieten mit Alex A. an einen Fachmann – nicht auszudenken, wenn etwa ein Kind die Festplatte mit den Nacktbildern gekauft hätte.

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