In einem Graben fanden Ermittler verscharrte Leichen - vermutlich Kurden.
Im Irak ist ein Massengrab mit den sterblichen Überresten von 900 mutmaßlichen Opfern der Herrschaft von Saddam Hussein entdeckt worden. Nach ersten Ermittlungen handle es sich bei den in einem Graben westlich von Diwaniya im Zentrum des Landes verscharrten Toten um Kurden, sagte Ermittlungschef Dakhil Sayhud am Mittwoch. Offenbar seien die Opfer bereits in den 80er Jahren getötet worden. Die Leichen seien zur Identifizierung in ein Labor in Najaf gebracht worden.
Unter der Herrschaft des früheren irakischen Machthabers Saddam Hussein wurden Kurden wegen ihrer Autonomiebestrebungen verfolgt. Schätzungen zufolge wurden unter der Herrschaft Saddam Husseins im Irak insgesamt zwischen 300.000 und 1,3 Millionen Menschen ermordet. Im dem Land werden noch hunderte unentdeckte Massengräber vermutet. Kurz nach dem US-Einmarsch im Irak, der 2003 zum Sturz des Machthabers führte, gab die US-geführte Koalition die Zahl der Massengräber im Irak mit 264 an.