Experten sehen Konjunkturlage sehr unterschiedlich

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Ein Jahr nachdem das Ende von Lehman die Finanzmärkte an den Rand des Zusammenbruchs gebracht hat, gehen die meisten Ökonomen davon aus, dass eine Konjunkturerholung bevorsteht bzw. dass der Abschwung zumindest gestoppt ist. Andere erwarten nach wie vor Hyperinflation, Staatsbankrotte oder einen deflationären Zusammenbruch des Wirtschaftssystems.

Zwei der frühen "Kassandras", die lange ignoriert wurden, sehen nun das Ärgste überwunden. Der New Yorker Wirtschaftsprofessor Nouriel Roubini, der schon früh vor einer 18 Monate andauernden tiefen Rezession gewarnt hatte, sieht aktuell zwar noch nicht wirklich eine Erholung, den Boden aber als erreicht an.

Für den deutschen Professor Max Otte (FH Worms) ist die Rezession beendet. Otte äußert sich darüber besorgt, dass die Unfähigkeit der Politiker, die Finanzmärkte sinnvoll zu regulieren, zu einem erneuten Crash in ein paar Jahren führen könnte. Er hatte 2006 ein Buch mit dem Titel "Der Crash kommt" publiziert.

Für andere der frühen Unkenrufer stehen die eigentlichen Probleme noch bevor. Der als "Dr. Doom" bezeichnete Schweizer Investmentmanager Marc Faber ortet hinter dem Vorgehen der Fed ironisch die "Ökonomische Schule von Simbabwe". Er prophezeit eine Hyperinflation.

Konträr dazu - deswegen aber nicht optimistischer - der US-Blogger Karl Denninger, ein Deflationist. Er sieht in den Bilanzen noch enorme Altlasten schlummern. Seiner Meinung nach werden noch viele Banken Pleite gehen. Das ausstehende Volumen der US-Konsumkredite müsse noch um 40 bis 50 Prozent schrumpfen, ehe ein neues Gleichgewicht gefunden werden kann, das wieder Wachstum ermöglicht, erläuterte Denninger kürzlich in seinem Blog.

Ins Lager der "Inflationisten" gehört der Broker und Ökonom Peter Schiff. Er war in den Jahren vor 2007 regelmäßig in TV-Talkshows als "Bär vom Dienst" aufgetreten, war aber nicht ernst genommen worden. Schiff, ein Anhänger der sogenannten "österreichischen Schule" der Nationalökonomie, erwartet u.a. eine massive Dollar-Abwertung mit den entsprechenden Folgen für den US-Konsumenten.

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