Bayern

Monteur verursachte Gasexplosion

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Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung. Zwei Verletzte schweben noch in Lebensgefahr.

Die verheerende Gasexplosion im bayerischen Lehrberg mit fünf Toten und 16 Verletzten ist aller Wahrscheinlichkeit nach auf menschliches Versagen zurückzuführen. Ein Gas-Monteur war vor der Explosion an Ort und Stelle, um ein undichtes Ventil an dem mit Flüssiggas gefüllten Erdtank zu reparieren. Dabei habe der Mann das Ventil und einen Einfüllstutzen herausgedreht.

Riesige Gaswolke
"Das war auf jeden Fall falsch", betonte der Leitende Oberstaatsanwalt Ernst Metzger. Durch das Fehlen des Einfüllstutzens seien aus der fünf Zentimeter breiten Öffnung pro Sekunde zwei Kilogramm Flüssiggas mit einem Druck von sechs Bar ausgetreten. Dem Monteur sei es nicht mehr möglich gewesen, das Ventil per Hand wieder einzudrehen. Bis zur Explosion habe sich schließlich eine Gaswolke in der Größe von fünf Einfamilienhäusern gebildet. Was die Detonation letztlich auslöste, war zunächst unklar.

Ermittlungen im Gange
Gegen den Monteur, der bei der Explosion selbst leicht verletzt wurde, werde nun wegen fahrlässiger Tötung in fünf Fällen, fahrlässiger Körperverletzung in 16 Fällen und fahrlässigen Herbeiführens einer Explosion ermittelt, sagte Metzger. Bei der verheerenden Explosion waren am vergangenen Freitag ein Wohn- und Geschäftshaus mit einer Bäckerei und einem Cafe dem Erdboden gleichgemacht worden. In den Trümmern starben die 71-jährige Seniorchefin der Bäckerei, eine 17 Jahre alte Auszubildende, der 42-jährige Juniorchef, eine 34-jährige Verkäuferin und ein 35-jähriger Bäcker.

Fünf Tote, zwei Schwerverletzte
Laut Staatsanwalt Erwin Porzner kamen drei der Opfer unmittelbar durch die Explosion ums Leben, zwei weitere wurden von den Trümmern erschlagen. Von den 16 Verletzten schweben zwei noch immer in Lebensgefahr. Neben dem Wohnhaus, einer Garage und einer Scheune im Hinterhof wurden durch die Wucht der Detonation noch 55 weitere Gebäude im Umkreis erheblich beschädigt. Die Polizei bezifferte den Schaden am Donnerstag auf vier Millionen Euro.

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