Rom

Münzklau im Trevibrunnen - Polizei schaut zu

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Beamte griffen erst ein, als Journalisten angegriffen wurden.

Empörung in Rom über handgreifliche Münzendiebe und untätige Polizisten: Vier Männer haben aus dem Trevibrunnen die von Touristen hineingeworfenen Münzen "gefischt" und einen neugierigen Reporter brutal ins Wasser geschubst. Mehrere Polizisten, die in der Nähe der "Fontana di Trevi" wachten, seien erst tätig geworden, als ein weiterer Journalist angegriffen wurde, schrieb die italienische Tageszeitung "La Repubblica" am Freitag. Die Stadtverwaltung sei empört, dass sie nicht schon beim Diebstahl des Geldes eingriffen.

Polizisten schauten zu
Zum folgenreichen Pech von Dieben und Polizei konnte das angegriffene Reporter-Team den Vorfall filmen. Er wurde inzwischen im italienischen Fernsehen gezeigt und ist im Internet zu sehen. Die drei untätigen Polizisten wurden daraufhin vom Dienst suspendiert, wie ein Polizeisprecher am Freitag mitteilte. Gegen das Unwesen des Münzenklaus sollten Schritte unternommen werden. Der Anführer der Münzräuber habe in den vergangenen 15 Jahren schon oft im Trevibrunnen "geangelt", hieß es.

Geld im Brunnen
Rom-Liebhaber werden den Brauch kennen: Jeder Tourist, der ganz sichergehen möchte, in die Ewige Stadt zurückzukehren, muss eine Münze hinter sich in den Trevibrunnen werfen. Der lukrative Aberglauben existiert seit Jahrzehnten. Medienberichten zufolge wird das Geld einmal pro Woche vom Personal der Stadt Rom eingesammelt und der kirchlichen Hilfsorganisation Caritas gespendet. Nach letzten Schätzungen landen jährlich über 500.000 Euro im Brunnen.

Die 1762 vollendete "Fontana di Trevi" gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Rom. Nicht zuletzt auch der Film "La dolce Vita" (Das süße Leben) von Federico Fellini, in dem Anita Ekberg bei nachts in dem Brunnen badet, machte den Barockbrunnen weltbekannt.
 

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