Harte Strafen gefordert

Nach Bahnchaos in Italien: Ermittlungen gegen Anarchisten

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Vermutet wird ein Anschlag aus Anarchistenkreisen. Unbekannte legten ein Feuer in einem Schaltkasten zur Regelung der Hochgeschwindigkeitszüge.

Rom. Nachdem mitten in der Urlaubssaison Italiens Bahnverkehr auf der Bahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke Rom-Florenz am Montag wegen eines Sabotageakts stundenlang zum Erliegen gekommen ist, laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Vermutet wird ein Anschlag aus Anarchistenkreisen. Unbekannte legten ein Feuer in einem Schaltkasten zur Regelung der Hochgeschwindigkeitszüge in Rovezzano bei Florenz.
 
Die Staatsanwaltschaft Florenz leitete eine Untersuchung wegen Anschlags auf die Transportsicherheit ein. Vermutet wird ein Sabotageakt von Anarchistengruppen, die sich unter anderem gegen den Bau der Hochgeschwindigkeitslinie zwischen Turin und Lyon wehren. Einige Anarchistengruppen gaben in unklaren Botschaften im Internet zu verstehen, dass sie hinter der Sabotage stecken könnten. Unweit des verbrannten Schalterkastens wurde Treibstoff entdeckt.
 

Harte Strafen gefordert

 
Innenminister Matteo Salvini und Premier Giuseppe Conte plädierten für harte Strafen für die Täter. "Diese Idioten, die wegen des verrückten Vorhabens, den Staat zu bekämpfen, Zehntausenden Italienern den Tag ruiniert haben, müssen hinter Gitter", betonte Salvini, der am Montagnachmittag Rovezzano besuchte.
 
Auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Florenz und Rom kam der Verkehr am Montag stundenlang komplett zum Erliegen. An Bahnhöfen strandeten in der Sommerhitze Massen von Reisenden, es bildeten sich lange Schlangen vor den Gleisen und den Informationsschaltern. Dutzende Hochgeschwindigkeitszüge wurden gestrichen, andere häuften Verspätungen von über vier Stunden an. Die Bahngesellschaft FS kündigte die komplette Rückerstattung der Ticketkosten für Passagiere an, die auf ihre Reise verzichteten.
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