Drama in Chile: Ein Cessna stürzte in unwegsamen Gelände ab. Vier Tage waren die Überlebenden vermisst. Jetzt wurden sie gerettet.
Vier Tage nach dem Absturz eines Flugzeugs mit zehn Menschen an Bord im Süden Chiles hat die Luftwaffe am Mittwoch neun Überlebende gerettet. Eine Hubschrauberbesatzung hatte die Überlebenden zu Mittag bei dem Wrack der seit Samstag vermissten einmotorigen Propellermaschine in der Region Aysén etwa 1600 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago gesichtet, berichteten nationale Medien. Kurz darauf seien alle per Hubschrauber zur nächstgelegenen Ortschaft gebracht worden. Nur drei der Überlebenden mussten in ein Krankenhaus gebracht werden.
Pilot steuerte Maschine in Baumwipfel
Der Pilot, der als
einziger ums Leben kam, wurde von Angehörigen der Überlebenden als Held
bezeichnet. Nelson Bahamondes (60) habe die Maschine trotz des bergigen
Geländes so geschickt in Baumwipfel gesteuert, dass der Aufprall abgemildert
wurde und das Flugzeug nicht völlig zerstört wurde. Es habe sich um einen
sehr erfahrenen Piloten mit mehr als 16.000 Flugstunden im Süden Chiles
gehandelt. Insgesamt vier Hubschrauber und 100 Helfer am Boden waren bei der
tagelangen Suche in dem nur dünn besiedelten Gebiet im Einsatz.
Funksignal
Die Ortung des Flugzeugs in dem unwegsamen Gelände war
durch ein Funksignal erleichtert worden, das die Maschine bis zum Vortag
automatisch aussendete. Dennoch hatte es wegen schlechten Wetters und des
Winters auf der Südhalbkugel lange gedauert, die Maschine zu lokalisieren.
Der Pilot hatte ersten Angaben zufolge den Absturz zunächst überlebt, sei
aber zwei Tage später an inneren Blutungen gestorben. Die Cessna 208 Caravan
der Gesellschaft Patagonia Airlines war am Samstag in Puerto Montt rund 600
Kilometer weiter nördlich zu einem Routineflug in Richtung La Junta
gestartet. Warum sie abstürzte, war zunächst unklar.
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