Nach portugiesischem Recht werden Ermittlungsverfahren nach acht Monaten eingestellt. Nun gibt es eine Ausnahme: Im Fall Madeleine wird weiter ermittelt.
Im Fall der seit Mai 2007 vermissten Madeleine hat die portugiesische Staatsanwaltschaft eine Verlängerung des Ermittlungsverfahrens um drei Monate beantragt. Als Begründung wurde die "außerordentliche Komplexität" des Falles genannt, wie die Presse am Samstag berichtete.
Verfahren muss eingestellt werden
Hintergrund ist, dass nach
portugiesischem Recht ein Ermittlungsverfahren nach acht Monaten eingestellt
werden muss, wenn bis dahin keine konkreten Ergebnisse vorliegen oder
Anklage erhoben worden ist. Als Stichtag galt in diesem Fall der 14. Jänner,
weil genau acht Monate vorher der Brite Robert Murat als erster Verdächtiger
benannt worden war.
Die portugiesische Polizei geht nach wie vor davon aus, dass das vierjährige britische Mädchen am 3. Mai 2007 in einer Ferienwohnung an der Algarve-Küste durch einen Unfall zu Tode kam und die Eltern die Leiche versteckten. Kate und Gerry McCann, die ebenfalls als Verdächtige gelten, halten dagegen daran fest, dass ihre Tochter entführt wurde und noch lebt. Zugleich streiten sie jede Verwicklung in den Fall ab. Auch Murat, der in der Nähe der Ferienanlage wohnt, beteuert seine Schuldlosigkeit.
Fall wird aufrecht erhalten
Durch die Fortsetzung des
Ermittlungsverfahrens wird auch die Informationssperre in dem Fall
aufrechterhalten. Sämtliche Ermittlungsberichte bleiben somit unter
Verschluss und können nicht von den Anwälten der Verdächtigen eingesehen
werden.