Italien

Opferzahl nach Beben stieg auf 295

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Unterdessen gehen die Ermittlungen wegen möglicher Baumängel weiter. Am Freitag wird über Maßnahmen für den Wiederaufbau verhandelt.

Die Opferzahl des schweren Erdbebens, das vor zehn Tagen die mittelitalienische Region Abruzzen erschüttert hat, wächst. Ein 19-jähriger Student, der nach dem Erdbeben in ein römisches Krankenhaus eingeliefert worden war, erlag am Donnerstag seinen schweren Verletzungen. Damit ist die Zahl der Todesopfer des Erdbebens auf 295 gestiegen. Rund 1.500 Menschen wurden verletzt.

Ermittlungen wegen Baumängeln
Inzwischen setzte die Staatsanwaltschaft der Abruzzen-Hauptstadt L'Aquila die Ermittlungen wegen mutmaßlicher Baumängel fort. In den nächsten Tagen sollen Besitzer der Baufirmen vernommen werden, die eingestürzte Gebäude errichtet haben, verlautete aus Justizkreisen. 20.000 Gebäude wollen die Ermittler unter die Lupe nehmen. Insbesondere das erst vor neun Jahren eingeweihte Krankenhaus San Salvatore, das wegen schwerer Schäden nach dem Erdbeben geräumt werden musste, ist ins Visier der Ermittler geraten.

Unterwanderung durch Mafia verhindern
Am Freitag ist eine Ministerratsitzung in L'Aquila geplant, bei der die Regierung Maßnahmen zur Finanzierung des Neuaufbaus in der Region ergreifen wird. Premierminister Silvio Berlusconi versprach strengste Kontrollen, um zu verhindern, dass mit Mafia-Clans verbundene Baugesellschaften beim Wiederaufbau aktiv mitmischen. "Wir werden dafür sorgen, dass es weder zu einer Unterwanderung durch die Mafia noch zu Spekulationen kommt", so Berlusconi.

Der Premierminister betonte, dass man noch nicht die realen Schäden des Erdbebens beziffern könne. Innenminister Roberto Maroni hatte diese Woche erklärt, dass der Wiederaufbau zwölf Milliarden Euro kosten werde.

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