Rassistische Bemerkung bei Pilgerfahrt nach Czestochowa sorgten für Aufregung.
Der umstrittene polnische Redemptoristen-Pater und Chef von Radio Maryja Tadeusz Rydzyk wird erstmals von Ordensbrüdern offen kritisiert. Die Redemptoristen in Brasilien entschuldigten sich bei den Gläubigen im Namen von Rydzyk für dessen rassistische Bemerkung bei einer jüngst abgehaltenen Pilgerfahrt nach Czestochowa. "Schaut hin, er hat sich ja überhaupt nicht gewaschen", hatte Rydzyk zu einem schwarzen Priester gesagt.
"Rassistisch"
"Weiß er nicht, dass unbedachte Worte
Schmerz und sogar Tod hervorrufen können?", heißt es in einem offenen Brief
des brasilianischen Redemptoristen-Ordens, der in dem britischen
katholischen Magazin "The Tablet" abgedruckt wurde. Die Worte von Rydzyk
seien "rassistisch" und "infantil", heißt es in dem Brief.
Empörung
Über Rydzyk hatte sich die
Gleichstellungsbeauftragte der Regierung Elzbieta Radziszewska empört. Sie
informierte den Redemptoristen-Orden und das polnische Episkopat über den
Vorfall. Die Staatsanwalt in Czestochowa stellte ihre Ermittlungen gegen
Rydzyk jedoch nach wenigen Tagen ein. Es habe sich eher um einen
"unangebrachten Scherz" als eine Beleidigung gehandelt, so Staatsanwalt
Tomasz Ozimek zur Zeitung "Rzeczpospolita".
Das von Rydzyk gegründete Radio Maryja wird wegen seiner nationalistischen und mitunter antisemitischen Beiträge auch immer wieder vom Vatikan kritisiert. Bei den vergangenen Wahlen unterstützte es die rechtskonservative Oppositionspartei "Recht und Gerechtigkeit" (PiS).