Rache für Noten

Peitschen-Strafe für Saudi-Lehrer, der Studentin traf

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Die Studentin soll dem saudischen Professor eine Falle gestellt haben. Er kassierte Prügel und Haft, sie ist jetzt bei der Religionspolizei.

Ein Gericht in Saudi-Arabien hat einen Professor zu 180 Peitschenhieben und acht Monaten Haft verurteilt, weil er sich mit einer Studentin in einem Cafe getroffen hatte.

Falle gestellt
Der Hochschullehrer aus Mekka hatte vor Gericht geltend gemacht, ehemalige Studenten, die inzwischen für die islamische Religionspolizei arbeiteten, hätten ihm eine Falle gestellt. In Saudi-Arabien sind private Treffen zwischen Männern und Frauen, die nicht miteinander verwandt oder verheiratet sind, grundsätzlich verboten.

Religionspolizei bestreitet Aussage des Professors
Der Anwalt des Professors, Abdullah Al-Sanussi, sagte der Zeitung "Arab News" in der Ausgabe vom Dienstag, einige der Ermittler der offiziell "Behörde für die Förderung der Tugend und die Verhinderung des Lasters" genannten Religionspolizei seien bei dem Dozenten durch die Abschlussprüfung gefallen. Deshalb hätten sie sich bei dem Professor rächen wollen. Die saudische Internet-Zeitung "Sabq" zitierte den Generaldirektor der Religionspolizei in Mekka, Scheich Ahmed al-Ghamdi, der die Version des Akademikers bestritt.

In Vergangenheit falsche Geständnisse erzwungen
Vor einigen Tagen hatte bereits ein ähnlicher Fall in Saudi-Arabien für Schlagzeilen gesorgt. Laut Medienberichten war eine Amerikanerin während eines Treffens mit einem syrischen Kollegen in einem Café in der Hauptstadt Riad von der Religionspolizei vorübergehend festgenommen worden. Die Mutter von drei Kindern sei durchsucht worden. Anschließend habe sie ein falsches Geständnis unterzeichnen müssen.

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