Laut einer UN-Resolution dürfen Einsätze gegen Piraten auch auf dem somalischen Festland durchgeführt werden, unterdessen wurden zwei weitere Schiffe entführt.
Die Weltgemeinschaft will ihren Kampf gegen die Seeräuber am Horn von Afrika verstärken. Der UN-Sicherheitsrat ermächtigte am Dienstagabend (Ortszeit) ausländische Streitkräfte, die Piraten auch auf dem somalischen Festland zu verfolgen. Am Kampf gegen die Seeräuber will sich nach Angaben staatlicher Medien jetzt auch die chinesische Marine beteiligen. Im Golf von Aden kaperten Piraten ungeachtet des internationalen Marine-Einsatzes weitere Schiffe.
Der Weltsicherheitsrat verabschiedete das neue Mandat für die in somalischen Gewässern patrouillierenden Streitkräfte als Resolution 1851. Es ist zunächst auf einen Zeitraum von zwölf Monaten bis November 2009 begrenzt. Die Resolution appelliert an die Staatengemeinschaft und internationale Organisationen, sich nach Möglichkeit an dem Kampf gegen die Seeräuber zu beteiligen.
China bereitet Entsendung von Flotte vor
In China laufen nach
Informationen der Zeitung "China Daily" bereits Vorbereitungen zur
Entsendung einer Flotte in das Seegebiet zwischen Somalia und dem Jemen. Am
Horn von Afrika haben Piraten in diesem Jahr bereits Dutzende Schiffe
gekapert. Sie sollen nach UN-Informationen von Regierungen der
Herkunftsländer oder von den Schiffseignern schon mindestens 21 Millionen
Euro (30 Millionen Dollar) an Lösegeld erpresst haben.
Bisher gehen am Horn von Afrika vor allem Schiffe einiger NATO-Länder sowie Russlands und Indiens gegen die Seeräuber vor. Der deutsche Bundestag will am Freitag über die Entsendung von 1.400 Bundeswehrsoldaten als Teil der EU-Mission "Atalanta" speziell zum Kampf gegen die Piraten entscheiden.
Zwei weitere Schiffe in der Gewalt der Piraten
Unterdessen
kaperten Piraten im Golf von Aden zwei weitere Schiffe. Türkische Medien
berichteten, Bewaffnete hätten am Dienstag einen 100 Meter langen Frachter
der türkischen Reederei Isko Marine Shipping in ihre Gewalt gebracht.
Außerdem entführten Seeräuber einen Schlepper, der im Auftrag des
französischen Energiekonzerns Total am Dienstag aus der jemenitischen Stadt
Mukalla in Richtung Malaysia ausgelaufen war.
In der neuen Resolution erklärt der Sicherheitsrat, das Einverständnis der somalischen Übergangsregierung vorausgesetzt, sollten zwischenstaatliche Vereinbarungen für die Verurteilung der Piraten auf fremdem Boden getroffen werden. Weiterhin spricht sich das höchste UN-Gremium für eine bessere Zusammenarbeit aller beteiligten Länder und Organisationen aus und schlägt die Einrichtung eines regionalen Informationszentrums vor, das Hinweise auf Piraten sammeln und aktuell zur Verfügung stellen soll.