Der Betrug fiel den Beamten in Chicago erst nach fünf Stunden auf, wenigstens konnte er keinen Schaden anrichten.
Ein 14-Jähriger hat als amerikanische Neuauflage des "Hauptmann von Köpenick" die Polizei von Chicago an der Nase herumgeführt und sich selbst erfolgreich als Streifenbeamten ausgegeben. In einer Polizeiuniform spazierte der Möchtegern-Polizist in eine Polizeiwache und bekam auch anstandslos einen Einsatz zugewiesen. In einem Polizeiwagen begleitete er dann einen regulären Streifenbeamten fünf Stunden lang, bevor der Schwindel schließlich aufflog, wie die Polizei am Sonntag berichtete.
Betrug blieb fünf Stunden unbemerkt
Kleiner Trost für die
düpierte Polizei: Der junge Mann richtete keinen Schaden an. Er trug keine
Waffe, stellte keine Strafzettel aus und fuhr auch nicht den Streifenwagen.
Der Betrug kam erst nach dem Ende der fünfstündigen Patrouille ans
Tageslicht, als einem Beamten auffiel, dass der Uniform des vermeintlichen
Polizisten ein Stern fehlt, der normalerweise auf den regulären Uniformen zu
sehen ist.
14-Jähriger hatte keine bösen Absichten
Die Polizei
ermittelt jetzt, wie es zu diesem "ernstem Sicherheitsverstoß" kommen
konnte. Der Bursche, dessen Identität aufgrund seines Alters nicht
preisgegeben wurde, sehe älter aus als 14, hieß es. Sein Motiv sei der
Wunsch gewesen, Polizeibeamter zu sein, er habe keine bösen Absichten gehabt.
Der Jugendliche hatten den Angaben zufolge einmal an einem Programm teilgenommen, in dem Heranwachsenden, die sich für die Polizeiarbeit interessierten, der Alltag in einer Polizeiwache näher gebracht wurde. Das habe ihm vermutlich geholfen, so unauffällig zu handeln, vermutete eine Polizeisprecherin.