Reichsbürger-Razzia

Rechter Terror-Prinz wollte Putsch

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Kopf der Gruppe war Heinrich XIII. Prinz Reuß, gefährlicher Verschwörungstheoretiker.  

Berlin/Kitzbühel. Die Terror-Affäre um die „Reichsbürger“ wird immer bizarrer: 3.000 Polizisten führten – wie berichtet – in ganz Deutschland und Österreich (s. rechts) Hausdurchsuchungen durch. 25 Personen wurden festgenommen, ihnen wirft die Justiz vor, Mitglied einer „Terrorvereinigung“ zu sein.
Das Ziel des weitverzweigten Extremisten-Kreises, in den auch eine Ex-AfD-Politikerin involviert ist: Sturz der deutschen Regierung und Etablierung eines neuen Staates unter der Leitung von Heinrich XIII. Prinz Reuß, 71. Der deutsche Adelige ist Hauptfigur der rechten Fanatiker. Gemeinsam mit Mitverschwörern aus der Justiz, der Bundeswehr und Polizei plante er seit 2021 die bewaffnete Aktion. Nach Vorbild des Sturms auf das Kapitol in Washington sollte der Deutsche Bundestag „erobert werden“.

Heinrich XIII. wollte sich zum Kanzler machen

Aufgerüstet. In 50 Wohnungen und Häusern wurden Waffen gefunden: Gewehre, Pistolen, Munition. Der „Rat“ um Heinrich XIII. ließ sogar Schießübungen durchführen. Der Prinz kontaktierte sogar Russlands Außenminister Sergej Lawrow. Er wollte russische Unterstützung für den Umsturz in Deutschland. Der Kontakt lief über Vitalia B., 39, russische Lebenspartnerin des Adeligen.
Immobilien. Heinrich XIII.Prinz Reuß stammt aus einer ostdeutschen Adelsfamilie. Er ist Immobilienhändler und Schlossbesitzer, der Reichtum seiner Familie ist beträchtlich. Politische Macht hat er keine. Das wollte Heinrich XIII. ändern. Er rechnete tatsächlich damit, dass „nach dem Umsturz in Deutschland Unruhen ausbrechen“ würden. Er selbst wollte sich als Kanzler aufstellen und Verhandlungen mit Russland aufnehmen. 

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