Es könnte nicht peinlicher für das Museum laufen: Im Zuge des Millionenraubs wird jetzt ein massives Sicherheitsversagen im Pariser Museum aufgedeckt.
Wie die französische Tageszeitung „Libération“ berichtet, war ausgerechnet der Server für die Videoüberwachung des Museums nur mit dem Passwort „LOUVRE“ geschützt – ein Detail, das in Frankreich für Fassungslosigkeit sorgt. Der Einbruch ereignete sich am 19. Oktober, die Täter entkamen unerkannt mit den wertvollen Kronjuwelen.
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Bereits vor Raub Kritik gegen Sicherheit
Bereits vor dem Raub hatte der Rechnungshof das weltberühmte Museum in einem Bericht kritisiert. Darin heißt es, dass zahlreiche sicherheitsrelevante Empfehlungen aus früheren Prüfungen nicht umgesetzt worden seien. Während der Louvre zwischen 2018 und 2024 hohe Summen in Restaurierungen und Kunstankäufe investierte, sei weniger als ein Drittel der Ausstellungssäle mit Kameras ausgestattet.
Direktorin wusste Bescheid
Louvre-Direktorin Laurence des Cars verteidigte sich gegenüber „Libération“ und betonte, sie habe „seit 2021 kontinuierlich auf die Notwendigkeit von Verbesserungen hingewiesen“. Die Prüfer widersprechen – das Problem liege nicht in fehlenden Mitteln, sondern in mangelnder Priorisierung. Sie empfehlen, die zweckgebundene Verwendung eines Teils der Ticketeinnahmen für Kunstankäufe zu überdenken, um mehr Budget für Sicherheit und Gebäudetechnik freizumachen.
Ermittlungen gegen vier Verdächtige
Während die Ermittlungen gegen vier Verdächtige weiterlaufen, bleibt der gestohlene Schmuck verschwunden. Kulturministerin Rachida Dati kündigte inzwischen kurzfristige Maßnahmen zur Verbesserung des Einbruchsschutzes an.