Zwei Tage nach dem Fährunglück vor der philippinischen Küste wurden am Montag noch mehr als 750 Menschen vermisst. Retter entdeckten aber auch 6 Überlebende.
Damit erhöhte sich die Zahl der Geretteten auf 38. Die Küstenwache setzte die Suche auf den umliegenden Inseln fort. Die Hoffnung noch weitere Überlebende zu finden, sanken allerdings stündlich.
Die Behörden befürchten eines der folgenschwersten Fährunglücke in der Schifffahrtsgeschichte. An Bord waren nach Angaben des Eigners Sulpicio Lines 111 Besatzungsmitglieder und 751 Passagiere, darunter 81 Kinder. Das Schiff war für fast 2.000 Menschen zugelassen und seit 24 Jahren im Einsatz.
"Wir wollen keine falschen Hoffnungen wecken, aber wir wollen optimistisch bleiben", sagte ein Sprecher der Marine. Die Suche nach Überlebenden werde fortgesetzt. Aus dem Wrack des Schiffes habe es aber kein Lebenszeichen gegeben. "Wir haben auf den Rumpf geklopft um etwaigen Überlebenden zu signalisieren, dass Hilfe kommt", sagte er. "Leider hat niemand zurück geklopft."
Sturm erschwert Rettungsarbeiten
Die "Princess of the Stars" war am Samstag in den Taifun "Fengshen" geraten, auf Grund gelaufen und in Sichtweite der Küste von Sibuyan rund 300 Kilometer südlich von Manila gekentert. Der schwere Sturm behinderte die Rettungsarbeiten. Vier Menschen schafften es in den ersten Stunden nach dem Unglück schwimmend an Land. Ein Rettungsboot wurde 150 Kilometer südlich von Manila mit 28 Überlebenden gefunden. Nach Angaben der Küstenwache war die Strömung stark. An Bord waren Besatzungsmitglieder, die es schafften, das kleine Boot trotz meterhoher Wellen über Wasser zu halten. Zwei der ursprünglich 30 Menschen an Bord wurden von den Wellen ins Meer gerissen. An den Stränden der umliegenden Inseln wurden bisher 35 Leichen geborgen.
Die Regierung stoppte alle Sulpicio-Fähren und ordnete eine Untersuchung des Unglück an. Seit 1987 sind vier Fähren der Firma gesunken, darunter die "Dona Paz", deren Untergang kurz vor Weihnachten 1987 als das größte Fährdesaster weltweit in die Geschichte einging. 4.300 Menschen kamen ums Leben, als die Fähre mit einem Öltanker zusammenstieß. Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo kritisierte die Küstenwache scharf, weil die "Princess of the Stars" am Freitagabend in Manila trotz Sturmwarnung ausgelaufen war. Der Taifun forderte durch Überschwemmungen und Erdrutsche in anderen Landesteilen mindestens 156 Menschenleben.