Sturmkatastrophe

Schwere Verwüstungen in Florida

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Nach den schwersten Tornado-Stürmen in Florida seit neun Jahren hat sich am Wochenende das ganze Ausmaß der Schäden gezeigt.

Nach einem Bericht des Fernsehsenders CNN erhöhte sich die Zahl der Todesopfer am Samstag auf 20. Die Menschen kehrten zu ihren zerstörten Häusern zurück, um in den Trümmern nach ihren Habseligkeiten zu suchen. "Die Zerstörung ist unvorstellbar", sagte Gouverneur Charlie Crist. US-Präsident George W. Bush rief für vier Verwaltungsbezirke den Notstand aus. Meteorologen deuteten die Wirbelstürme als "klassisches" El Nino"-Phänomen.

Trümmerchaos auf 51 km²
Auf Fernsehbildern waren in dem etwa 51 Quadratkilometer großen Gebiet, das die Tornados durchquert hatte, überall verstreute Trümmerteile zu sehen. Betroffene bahnten sich einen Weg durch den Schutt, der von ihren Häusern übrig geblieben war. "Es ist, als wäre mitten in Florida eine Bombe eingeschlagen", sagte Gouverneur Crist. Die Helfer hätten zunächst auf das Eintreffen von schwerem Gerät warten müssen, um die Trümmer beiseite zu schaffen, erklärte eine Sprecherin von Lake County.

Umfassendes Hilfsprogramm angekündigt
Die nationale Katastrophenschutzbehörde FEMA, für ihren Einsatz nach dem Hurrikan Katrina in New Orleans stark kritisiert, wandte sich nach dem Sturm am Freitag umgehend an Bush. Der Präsident versprach in einer Rede in Williamsburg im US-Bundesstaat Virginia, die Bevölkerung in Florida werde jede von Bundesseite notwendige Hilfe schnell und zuverlässig erhalten. Durch die Ausrufung des Ausnahmezustandes durch den US-Präsidenten erhalten betroffene Anwohner Hilfsgelder für Notunterkünfte, Wiederaufbau und andere Kosten. Auch die örtlichen Verwaltungen können Unterstützung für die Finanzierung der Rettungs- und Aufräumarbeiten erhalten.

Völlige Vernichtung und Schadlosigkeit nebeneinander
Etwa 13.000 Menschen waren zeitweise ohne Strom, nachdem der Tornado in den frühen Morgenstunden am Freitag durch Florida gezogen war. Ganz typisch für solche Wirbelstürme wurden manche Häuser vollkommen zerstört, während andere unmittelbar daneben unberührt blieben. Ein Betroffener erzählte, er sei von einem Geräusch wie von einem heranrasenden Zug geweckt worden. Er habe sich gerade noch ins Badezimmer retten können, als ein Baum durch das Fenster seines Schlafzimmers geschleudert worden sei, sagte David Wholly.

Sturm war "El-Nino"-Ereignis
Robert Molleda vom Nationalen Wetterdienst erklärte, der Sturm sei "ein ziemlich klassisches El Niño-Ereignis". Dieses Wetterphänomen entsteht, wenn sich das Wasser im Ostpazifik ungewöhnlich stark erwärmt. Gewaltige Stürme im Süden der USA sind die Folge. Der Tornado fiel genau auf den neunten Jahrestag des so genannten Murmeltiertag-Sturms. Am 2. Februar 1998 waren neun Tornados über Florida hinweg gefegt. 42 Menschen kamen dabei ums Leben.

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