In 466 Fällen wurden erhebliche Menge von kinderpornografischem Material sichergestellt, auch Verdächtige aus Österreich sind betroffen.
Den deutschen Behörden ist nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung einer der bisher größten Schläge gegen Kinderpornografie im Internet gelungen. Wie das Blatt am Dienstag berichtete, hat die Staatsanwaltschaft Bonn insgesamt 563 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Bei 518 Verdächtigen seien Häuser und Wohnungen durchsucht worden. Das Bundeskriminalamt (BK) in Wien bestätigte, dass sich auch Verdächtige aus Österreich in den Ermittlungen verfangen haben.
Liste von 180 Seiten mit mutmaßlichen Käufern
Der
stellvertretende Leiter der Bonner Staatsanwaltschaft, Jan van Rossum,
bestätigte der Zeitung: "In 466 Fällen wurden erhebliche Mengen von
kinderpornografischem Material sichergestellt." Die Ermittlungen richten
sich demnach in Deutschland auch gegen Ärzte und Priester, einen
Fußball-Trainer und einen Küster. Der "Bild"-Zeitung liege eine 180 Seiten
dicke Liste mit mutmaßlichen Käufern von Kinderpornos vor. Auf ihr seien die
Namen der Verdächtigen und weitere Daten protokolliert.
Ausgangspunkt der Operation "Data" waren Untersuchungen gegen einen russischen Server, bei dem die Ermittler ursprünglich den Verdacht hegten, dass über ihn zahlreiche Phishingmails verschickt würden. So stießen sie auf einen regen Kinderporno-Versand, der über Kreditkarten abgewickelt worden sein dürfte. In Österreich sollen laut Bundeskriminalamt 127 Personen betroffen sein.