Enormer Schaden

Schweres Nachbeben gefährdet Dämme in China

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Zwei Wochen nach der Erdbebenkatastrophe in China kam es am Sonntag zu dem bisher stärksten Nachbeben. Die Gefahr von Dammbrüchen steigt.

Knapp zwei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben in der chinesischen Provinz Sichuan ist das Katastrophengebiet am Sonntag von einem weiteren Nachbeben erschüttert worden. Der Erdstoß hatte nach Angaben der US-Erdbebenwarte die Stärke 5,8 und war bis in die Hauptstadt Peking zu spüren, wo Gebäude ins Wanken gerieten. Laut einem Mitarbeiter des Erdbebenamts handelte es sich dabei um das bisher stärkste Nachbeben. Insgesamt stürzten 70.000 Häuser ein, mindestens ein Mensch kam ums Leben.

Dämme in Gefahr
In der Provinz Shaanxi drohten nun drei kleinere Dämme einzustürzen, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag. Gefährdet seien landesweit 2.383 Staudämme, zitierte Xinhua das Ministerium für Wasserressourcen. Für Teile der Provinz Sichuan erwarteten Meteorologen am Montag und Dienstag Gewitter und Niederschläge, die den Druck auf die Dämme weiter erhöhen könnten.

Sprenung von Ablagerungen
Rund 1.800 chinesische Soldaten bereiteten unterdessen am Montag die Sprengung von Ablagerungen vor, die einen Flusslauf stauten. Der Fluss im Bezirk Beichuan war nach mehreren heftigen Nachbeben von Erdrutschen so verschüttet, dass sich ein riesiger See bildete, der sich in einer Flutwelle zu ergießen drohte. Die unterhalb des Sees lebenden Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Die Soldaten trafen mit jeweils zehn Kilogramm Sprengstoff an dem neu entstandenen Tangjiashan-See ein, wie Xinhua berichtete.

Die Regierung befürchtet nach dem Beben vom 12. Mai 80.000 Todesopfer oder mehr. Bisher wurden 62.664 Tote geborgen, knapp 24.000 Menschen werden noch vermisst.

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