Laut Augenzeugenberichten sollen sechs Zivilisten in Sinai geköpft worden sein. Drei weitere wurden entführt.
Kairo/Sinai. Auf der Sinai-Halbinsel in Ägypten haben Unbekannte laut Augenzeugen sechs Zivilisten geköpft. Die Reisenden seien am Mittwoch auf einer Straße nahe der Küstenstadt Al-Arish in einen Hinterhalt geraten, sagten Augenzeugen der dpa. Ihre Leichen seien mit abgetrennten Köpfen ins Krankenhaus gebracht worden, heiße es aus Kreisen des Krankenhauses. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat.
Die Angreifer hätten drei weitere Menschen entführt und seien in die Wüste geflohen, hieß es. Sicherheitskreisen zufolge untersuchte die Polizei den Tatort und sperrte größere Straßen auf der Sinai-Halbinsel ab. Laut Augenzeugen flogen Flugzeuge über die Gegend, womöglich auf der Suche nach den Tätern.
Im Nordsinai ist der ägyptische Ableger der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) aktiv, der sich mehrfach zu Angriffen auf ägyptische Sicherheitskräfte und die christliche Minderheit bekannt hat. In der Gegend kommt es dort immer wieder zu Anschlägen und mitunter tödlich verlaufenden Razzien gegen Extremisten.
Der IS hatte in vergangenen Jahren mehrfach Bilder von Hinrichtungen verbreitet. Teils war dabei zu sehen, wie die Extremisten ihren Opfern mit Messern die Kehle durchschneiden. Auch die Vereinten Nationen kamen in einem Bericht zu dem Ergebnis, dass IS-Anhänger ihre Opfer teils köpften oder mit anderen brutalen Methoden töteten.