Einen solchen Sturm hat die Stadt seit 1939 nicht erlebt.
Der schwerste Staubsturm seit Jahrzehnten ist am Mittwoch über den Osten Australiens hinweggefegt und hat das Leben in der Millionenmetropole Sydney zum Stillstand gebracht. Tonnen von rotem Wüstenstaub aus dem Hinterland ließen die Großstadt in einem orangefarbenen Dämmerlicht erscheinen. Die berühmte Oper am Hafen von Sydney war von einer rötlichen Staubhülle überzogen.
Flüge umgeleitet
Fußgänger trugen in der größten Stadt
Australiens Atemschutzmasken, auf Autobahnen und Straßen staute sich der
Verkehr bei schlechten Sichtverhältnissen. Der Fährverkehr im Hafen wurde
eingestellt. Die australische Fluggesellschaft Qantas leitete zahlreiche
internationale Flüge nach Melbourne und Brisbane um. Reisende sollten nicht
unbedingt notwendige Flüge verschieben, hieß es in der Qantas-Erklärung.
Windböen mit Spitzengeschwindigkeiten von 65 Stundenkilometern fegten über die Millionenstadt hinweg. Der Wetterdienst warnte vor starken Winden mit teils zerstörerischer Kraft. Die Gesundheitsdienste verzeichneten einen deutlichen Anstieg von Patienten mit Atemwegsproblemen im Stadtgebiet.
Schlimmster Staubsturm seit den 40er Jahren
Der nach
Expertenangaben schlimmste Staubsturm seit den 40er Jahren zog rund 600
Kilometer weit die australische Ostküste entlang bis zum Bundesstaat
Queensland im Norden und könnte sogar das 4.000 Kilometer entfernte
Neuseeland treffen. Im bevölkerungsreichsten Bundesstaat New South Wales
erreichte die Luftverschmutzung Rekordwerte, pro Stunde landeten rund 75.000
Tonnen rötlichen Staubs in der Tasmanischen See.
Aus anderen Teilen von New South Wales wurden unterdessen ungewöhnliche Hagelschauer mit tennisballgroßen Hagelkörnern am Dienstagabend gemeldet. Über dem südlichen Bundesstaat Victoria gingen starke Regenfälle nieder, hier galt eine Warnung vor Überschwemmungen. Am Dienstag hatten zwei leichte Erdbeben die Region erschüttert.
Australien leidet derzeit unter einer extremen Trockenheit infolge eines ungewöhnlich warmen Winters in der südlichen Hemisphäre. Der August war dort der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.