Polizei stürmte Geschäft

Stundenlange Geiselnahme in Berlin beendet: Geiselnehmer tot

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Neun Stunden hat der Inhaber eines Berliner Antiquitätengeschäfts als Geisel eines Räubers verbracht.  

Berlin. Mehrfach drohte der Geiselnehmer in der Nacht auf Dienstag, sich zu erschießen, so die Staatsanwaltschaft. Als ein Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei das Geschäft im Stadtteil Schöneberg gegen 2.30 Uhr stürmte, wurde der 41-Jährige tot aufgefunden. Seine Leiche sollte bis Mittwoch obduziert werden, auch um zu klären, ob er sich mit seiner Waffe selbst erschossen hat.

Ein ebenfalls bewaffneter 22-jähriger Komplize bei dem Raubüberfall hatte das Geschäft in der Keithstraße bereits am Montagnachmittag verlassen und war festgenommen worden. Der Überfall wurde am Dienstag gegen 17.00 Uhr verübt. Passanten alarmierten die Polizei. Insgesamt waren mehr als 100 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz, darunter eine Verhandlungsgruppe mit Psychologen, das SEK, eine Mordkommission und Bereitschaftseinheiten.

22-jähriger Iraner stellt sich Polizei

Als die Polizei das Gebiet nach dem Alarm weiträumig absperrte, befanden sich die beiden Räuber noch im Geschäft. Bei ihnen waren der 80 Jahre alte Inhaber des Geschäfts und seine 62-jährige Angestellte. Kurz nach Eintreffen der Polizei stellte sich ein 22 Jahre alter Iraner. Er sollte am Dienstag einem Haftrichter wegen versuchten schweren Raubes vorgeführt werden.

Geisel wurde leicht verletzt

Der 41-Jährige, ebenfalls ein Iraner, behielt den Inhaber und die Frau als Geiseln. Die Polizei begann mit Verhandlungen und stellte mehrere Einsatzgruppen bereit, Scharfschützen bezogen Position. Gegen 20.00 Uhr ließ der Täter die Frau frei. Sie wurde leicht verletzt, so die Staatsanwaltschaft. Der Geiselnehmer blieb mit dem Inhaber allein in dem Geschäft. Er drohte mehrfach, sich zu töten, die Geisel aber freizulassen. Um 2.30 Uhr entschied die Polizei, "in Absprache mit der Verhandlergruppe und der Mordkommission", mit einer Spezialeinheit das Geschäft zu stürmen. Die Geisel wurde körperlich unverletzt gerettet. 

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