Flut in Indonesien

Suche nach Vermissten beginnt

Teilen

Nach den schweren Überschwemmungen sind viele Menschen immer noch von der Außenwelt abgeschnitten. Die Suche nach Vermissten hat begonnen.

Nach den schweren Unwettern auf der indonesischen Insel Sumatra sind mehrere Hunderttausend Menschen vor den Wassermassen geflüchtet. Allein in der am schlimmsten betroffenen Provinz Aceh am Nordende der Insel wurden nach offiziellen Angaben etwa 170 Menschen vermisst, mehr als 370.000 flohen. Hilfskräfte verstärkten ihre Suche nach Vermissten in den Hochwassergebieten. "Viele Menschen sind noch immer von der Außenwelt abgeschnitten und haben seit Tagen nichts gegessen", sagte ein Rot-Kreuz-Helfer. Unterdessen bilanzierte Malaysia den Schaden der dortigen Unwetter in der vergangenen Woche auf 22,9 Millionen US-Dollar (17,4 Millionen Euro). Hilfsorganisationen riefen zu Spenden auf.

Opferzahl noch unbekannt
Zur Zahl der Toten auf Sumatra in Folge der Überschwemmungen gab es widersprüchliche Angaben: Während die staatliche indonesische Nachrichtenagentur auf Behördendaten verwies, wonach 500 Menschen in den Fluten gestorben seien, sprachen Hilfskräfte am Mittwoch von 69 Toten in der Provinz Aceh und 37 in der angrenzenden Provinz Nord-Sumatra. Nach Einschätzung von Suwarno Anim, Mitarbeiter einer indonesischen Hilfsorganisation, könnte die Zahl allerdings steigen, sobald Rettungskräfte in entlegenere Regionen vorstoßen.

Überschwemmungen zum Tsunami-Jahrestag
Zwei Jahre nach dem verheerenden Tsunami in Südostasien war die indonesische Insel vor Weihnachten von schweren Überschwemmungen heimgesucht worden. Mehr als 500 Dörfer wurden nach Behördenangaben überflutet. Die selbst für die Regenzeit ungewöhnlich heftigen Niederschläge zerstörten mindestens 2000 Häuser und andere Gebäude sowie 14 Brücken. Viele Gegenden konnten auch am Mittwoch nur aus der Luft versorgt werden, weil Straßen weggespült worden waren.

Spenden
"Das Wasser geht zwar zurück, aber die Situation ist immer noch angespannt", zitierte die Diakonie Katastrophenhilfe ihren indonesischen Projektbüroleiter Leonardo Ratuwalangon. "Viele Menschen sind noch immer nur mit dem Boot erreichbar." Wie die Diakonie Katastrophenhilfe bat auch die Welthungerhilfe um Spenden, die vor allem für Lebensmittel und Trinkwasser benötigt werden. Die Überflutungen hätten vielerorts die Vorräte vernichtet.

Auch in Malaysia hatten Überschwemmungen in der vergangenen Woche schwere Schäden angerichtet. Allein in Johor an der Grenze zu Singapur summierten sich die Kosten für weggespülte Straßen und zerstörte Brücken nach Angaben der Regierung vom Mittwoch auf 12,5 Millionen US-Dollar. In den Fluten starben in Malaysia nach jüngsten Angaben sechs Menschen, mehr als 73.000 wurden obdachlos.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.

Dorothy Wilkinson aus England trauert bei der Gedenkfeier um ihren Verlobten, der beim Tsunami-Unglück in Khao Lak ums Leben kam. (c)AP Photo/David Longstreath

Rangguwati (R) betet für ihren verstorbenen Mann. (c)Reuters

Trauerfeier in Süd-Thailand. (c)EPA/RUNGROJ YONGRIT

Eine Frau betet in Aceh für die Opfer. (c)AFP PHOTO/Jewel SAMAD

Thais legen in Khao Lak Blumen für die Opfer auf die Gedenkstätte. (c)AP Photo/David Longstreath