Nach stundenlanger Hitze-Tortur bei 42 Grad Celsius im Außenkäfig eines Gefängnisses im US-Bundesstaat Ariziona ist eine 48-Jährige kollabiert und gestorben.
Marcia Powell musste unter praller Wüstensonne auf eine Überstellung in die Psychiatrie warten, wie Vertreter von Häftlingsorganisationen am Mittwoch erklärten. Die Prostituierte sei einen Tag nach der rund vierstündigen Qual im Krankenhaus gestorben. Der Vorfall ereignete sich Mitte Mai. Die bundesstaatliche Gefängnisaufsicht ermittelt. Gefängnisbehördenleiter Charles Ryan, sprach von einer "Tragödie".
Vertreter der Häftlingsorganisationen bezeichneten die Praxis in den zehn staatlichen Gefängnissen Arizonas als "mittelalterlich und barbarisch". Seit dem Vorfall wurden alle insgesamt 233 solcher Käfigzellen in den Gefängnissen geschlossen. Die Zellen gibt es seit den 60er Jahren, wie ein Sprecher der Gefängnisbehörde sagte. Sie würden nur für Kurzaufenthalte genutzt, wenn Häftlinge in andere Anstalten überstellt werden sollten. Im Sommer klettern die Temperaturen in Arizona auf bis zu 49 Grad Celsius.
"Verrückt" und "mittelalterlich"
Ryan
gestand ein Versagen des Strafvollzugs ein. "Es liegt in unserer
Verantwortung, für das Wohl und die Bewachung der Häftlinge zu sorgen",
sagte Ryan. Ziel der Ermittlungen sei, mögliche Verstöße oder Unterlassungen
ans Tageslicht zu bringen. Donna Leone Hamm, von der Häftlingsorganisation
Middle Ground Prison Reform, sagte, der Vorfall sei "verrückt" und
"mittelalterlich". In Arizona dürfe man keinen Hund draußen der Hitze
schutzlos und ohne Wasser aussetzen. Dass die Gefängnisbehörde so eine
Praxis bislang als routinemäßig angewandt habe, zeige, wie weit es in mit
den Menschenrechten her sei.