Bluttat im Irak

US-Soldat 90 Jahren Haft verurteilt

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Ein US-Soldat wurde wegen der Vergewaltigung und Ermordung zu 90 Jahren Gefängnis verurteilt.

Ein amerikanisches Militärgericht hat am Donnerstag einen Soldaten zu 90 Jahren Haft verurteilt, der mit drei anderen ein 14-jähriges irakisches Mädchen vergewaltigt und danach mit ihren Eltern und ihrer sechsjährigen Schwester getötet hat. Der 23-jährige Unteroffizier James Barker hatte sich schuldig bekannt und bereit erklärt, gegen seine Kameraden auszusagen, um einer möglichen Todesstrafe zu entgehen.

90 Jahre Gefängnis
Das Gericht in Fort Campbell im US-Staat Kentucky verurteilte Barker zu 90 Jahren Gefängnis mit der Möglichkeit, frühestens in 20 Jahren begnadigt zu werden. Barker zeigte beim Verlesen des Urteils keine Regung. In seinem Schlusswort hatte er unter Tränen gesagt, er übernehme die Verantwortung für Vergewaltigung und Mord.

"ch möchte das irakische Volk wissen lassen, das ich nicht dorthin gegangen bin, um die schrecklichen Dinge zu tun, die ich getan habe. Ich werde heute niemanden um Vergebung bitten." Über die Stationierung im Irak sagte er. "Um dort zu leben und zu überleben wurde ich wütend und gemein. Die gemeine Seite machte mich stark bei Patrouillen, stark in Gefechten. Ich liebte meine Freunde, meine Kameraden und Führer, aber ich begann, sonst alle im Irak zu hassen."

3 weitere Soldaten angeklagt
Das Verbrechen wurde am 12. März in dem Dorf Mahmudiya 30 Kilometer südlich von Bagdad begangen. Nach Barker wird drei weiteren Soldaten im Alter von 19 bis 24 Jahren der Prozess gemacht. Zwei von ihnen droht - möglicherweise auf Grund einer Aussage Barkers - die Todesstrafe.

21 Monaten Haft für Marineinfanterist
Camp Pendleton in Kalifornien wurde ein Marineinfanterist wegen seiner Rolle bei der Entführung und Tötung eines Irakers zu 21 Monaten Haft verurteilt. Der Hauptgefreite Tyler Jackson hatte sich in einer Absprache mit dem Gericht zu reduzierten Vorwürfen schuldig bekannt. Das Gericht verurteilte ihn darauf zu neun Jahren Haft, von denen aber nach der Absprache nur 21 Monate zu verbüßen sind. Sechs Monate Untersuchungshaft werden dem 23-Jährigen zudem angerechnet. Der Vertreter der Anklage bezeichnete Jacksons Gruppe - sieben Matrosen und ein Matrose - als eine Verbrecherbande. "Sie waren eine Gruppe Marineinfanteristen, wurden aber zu einer Verbrecherbande mit dem Ziel, jemanden zu töten", sagte Major Donald Plowman.

Die Soldaten sollen den 52-jährigen Hashim Ibrahim Awad im April aus seinem Haus in Hamdaniya verschleppt und umgebracht haben. Awad war Vater von elf Kindern. Die Soldaten sagte aus, sie seien ursprünglich auf der Suche nach einem mutmaßlichen Attentäter gewesen. Erst nachdem der Mann tot war, sei ihnen der Irrtum aufgefallen. Die Soldaten hätten daraufhin ein Gewehr und eine Schaufel neben die Leiche gelegt, um den Eindruck zu erwecken, der Iraker habe eine Bombe am Straßenrand vergraben wollen.

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