Sea-Watch

Vater von Kapitänin will rasche Freilassung seiner Tochter

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Ekkehart Rackete: "Ich bin nicht in Panik oder voller Sorge" 

Berlin. Der Vater der in Italien festgenommenen deutschen Kapitänin des Flüchtlings-Rettungsschiffs "Sea-Watch 3" rechnet mit einer raschen Freilassung seiner Tochter. "Ich gehe davon aus, dass sie gegen Auflagen oder Kaution bis zum Prozessbeginn freikommt", sagte Ekkehart Rackete aus dem niedersächsischen Hambühren dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Montagsausgaben).
 
Er habe am Samstag zuletzt mit seiner Tochter telefoniert, sie sei "lustig und guter Dinge" gewesen. "Sie steht unter Hausarrest in Lampedusa und ist bei einer sehr netten Dame untergebracht", sagte der 73-Jährige weiter. Er sei nicht "in Panik oder voller Sorge" um seine Tochter.
 
Sorgen mache er sich darum, wie seine Tochter damit umgehe, dass sie ungewollt im Rampenlicht stehe. "Das mag sie überhaupt nicht. Es ist ihr unangenehm, im Mittelpunkt zu stehen", sagte der Vater.
 
Die deutsche Kapitänin war in der Nacht zum Samstag festgenommen worden, nachdem sie ihr Schiff mit 40 Migranten an Bord trotz Verbots der italienischen Behörden in den Hafen der Mittelmeerinsel Lampedusa gesteuert hatte. Weil sie dabei fast mit einem Schnellboot der Polizei zusammenstieß, wird ihr unter anderem Widerstand gegen ein Kriegsschiff vorgeworfen.
 
Auch die Vorwürfe der Beihilfe zur illegalen Einwanderung sowie der Verletzung italienischer Hoheitsgewässer stehen im Raum. Anfang der Woche soll Carola Rackete einem Richter vorgeführt werden. Ihr drohen laut italienischen Medienberichten bis zu zehn Jahre Gefängnis.
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