Hohe Kosten

Vatikan will leere Kirchen verkaufen

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Diese "dürfen aber keine Nachtclubs werden."

Kirchen, die wegen mangels an Gläubigen leer bleiben und keinen religiösen, historischen oder archäologischen Wert haben, können abgerissen oder verkauft werden, wenn sie für eine Diözese zu teuer werden. Dies betonte der vatikanische "Kulturminister", Erzbischof Gianfranco Ravasi. Das Problem der leeren Kirchen, die für die Diözesen zu einer finanziellen Last werden, sei weltweit akut. "Kirchen müssen nicht immer geschützt werden", erklärte Ravasi, Leiter des Päpstlichen Kultur-Rates.

Nachtclub statt Kirche
Jeder Fall müsse einzeln überprüft werden, erklärte Ravasi. Er rief die nationalen Bischofskonferenzen auf, genau zu überprüfen, zu welchen Zwecken die entweihten Kirchen benutzt werden. Ravasi nannte den Fall einer Basilika in Ungarn, die in einen Nachtclub umgewandelt worden sei, in dem Strip-Tease-Shows auf dem Altar veranstaltet werden. Solche Fälle sollten vermieden werden.

Hohe Kosten
Zur Zeit verkaufen mehrere US-Diözesen leere Kirchen, um die Kassen aufzufüllen, da sie hohe Entschädigungen für die Opfer pädophiler Priester zahlen müssen. Ravasi erklärte, dass in mehreren Kunststädten Europas das Problem der hohen Kosten für die Instandhaltung der Kirchen mit der Einführung einer Eintrittskarte für Touristen gelöst worden sei.

"Als Gläubiger sehe ich es nicht gerne, dass man Eintrittsgeld für einen Kirchenbesuch zahlen muss. Als Kulturexperte denke ich aber, dass man Kirchen als Kunsterbe schützen muss. Die Ausgaben für ihren Erhalt sind enorm und die Kirchenspenden sind immer geringer", so Ravasi.

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