Madrid

Wolkenkratzer-Feuer nach Stunden gelöscht

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Ein spektakulärer Brand in einem Wolkenkratzer-Rohbau hat die Feuerwehr in Madrid stundenlang in Atem gehalten.

Das Feuer war in der Nacht zum Dienstag in rund 140 Metern Höhe im 42. Stockwerk des fast 400 Millionen Euro teuren Espacio-Turms im Norden der spanischen Hauptstadt ausgebrochen. Erst nach sechs Stunden konnten die kilometerweit sichtbaren Flammen gelöscht werden, wie die Behörden mitteilten.

Bei dem Unglück wurde ein Wachmann leicht verletzt. Ursache war nach ersten Ermittlungen eine Verpuffung in einem Materiallager. Es habe sich um einen Unfall gehandelt, betonten die Behörden. Andere Gebäude, etwa ein nahe gelegenes Großklinikum, seien nicht gefährdet gewesen.

Zehntausende feierten in der Nähe
Nahezu unbeeindruckt von dem Brand feierten Zehntausende Menschen nur 800 Meter Luftlinie entfernt die spanische Basketball-Nationalmannschaft, die nach ihrem Sieg bei der Weltmeisterschaft in Japan auf dem Castilla-Platz empfangen worden war.

Spaniens höchstes Bürohaus
Die Struktur des derzeit 180 Meter hohen Stahl-Kolosses sei nicht beschädigt worden, teilte die ausführende Baufirma mit. Die Arbeiten könnten umgehend fortgesetzt werden. Der Espacio-Turm soll mit 52 Stockwerken und 223 Metern Spaniens höchstes Bürohaus werden. Das hochmoderne Gebäude auf dem ehemaligen Trainingsgelände des Fußballclubs Real Madrid soll im nächsten Jahr mit drei weiteren Wolkenkratzern fertig gestellt sein.

Leitern zu kurz
Die Löscharbeiten waren äußerst kompliziert. Da die Leitern der Feuerwehr nicht lang genug waren und es noch keine Aufzüge gibt, mussten die Löschtrupps mit ihren schweren Schläuchen über die Treppen bis ins 42. Stockwerk laufen. Der Einsatz eines Lösch- Hubschraubers war wegen des dichten Qualms nicht möglich. Der Brand erinnerte die Madrilenen an das Großfeuer, das im Februar 2005 den nahe gelegenen Windsor-Turm zerstörte. Das seinerzeit unbewohnte, 106 Meter hohe Bürohaus musste komplett abgerissen werden.

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