China

Wütender Mob stürmt Krankenhaus

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Nach dem Tod eines kleinen Buben haben rund 2.000 Menschen ein Krankenhaus im Südwesten Chinas verwüstet.

Bei Zusammenstößen mit der Polizei in Guang'an in der Provinz Sichuan wurden mindestens zehn Personen verletzt, wie eine Einwohner am Sonntag berichteten. Die wütende Menge warf demnach in der Klinik Fenster ein und zerstörte verschiedene Geräte. Fünf Menschen wurden festgenommen, das Krankenhaus wurde vorübergehend geschlossen.

Ärzte schicken Kind wegen zuwenig Geld heim
Auslöser der Krawalle vom Freitag war der Tod eines Buben, der am Dienstag von seinem Großvater in die Klinik gebracht worden war, wie die in Hongkong ansässige Menschenrechtsorganisation Information Center for Human Rights and Democracy mitteilte. Der Drei- bis Vierjährige hatte versehentlich in einer Saftflasche aufbewahrte Chemikalien verschluckt. Die Ärzte schickten den Großvater wieder nach Hause, weil er nicht genügend Geld für die Behandlung bei sich hatte. Als der Mann zurückkam, war der Bub bereits tot.

Einwohner machten das Krankenhaus für den Tod des Kindes verantwortlich. Die Demonstranten setzten mehrere Polizeiautos in Brand, wie eine Telefonistin unter Berufung auf Augenzeugen erklärte. Am Sonntag patrouillierten bewaffnete Sicherheitskräfte in der Stadt. Die staatliche Zeitung " Sichuan Daily" berichtete nicht von der gewaltsamen Demonstration. Die Behörden würden den Tod des Kindes untersuchen, hieß es aber.

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