Trotz des Sturzes des Assad-Regimes wollen kaum syrische Migranten wieder zurück in ihre Heimat - jetzt wollen Ausländerbehörden mit Info-Briefen nachhelfen. In Deutschland leben 972.000 Menschen mit syrischer Staatsangehörigkeit, 712.000 sind als Schutzsuchende registriert.
"Wir helfen Ihnen gern bei der Organisation ihrer Ausreise. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Kosten der Ausreise zu übernehmen und eine finanzielle Förderung für einen Neustart in ihrem Heimatland zu erhalten", informieren derzeit die Ausländerbehörden in Schwerin und Rostock die syrischen Migranten.
Das Hilfs-Paket, das nun angeboten wird, enthält: Gratis Flug- oder Busticket und die Fahrtkosten vom Wohnort zum jeweiligen Abreiseort. Dazu erhält jeder Ausreisende 200 Euro Reisebeihilfe oder 100 Euro für Ausreisende unter 18 Jahren. Darüber hinaus wird eine medizinische Unterstützung während der Reise sowie im Zielland angeboten, bei Letzterem maximal 2000 Euro für bis zu drei Monate nach der Ankunft dort. Außerdem gibt es eine einmalige Förderung von 1000 Euro pro Person (500 Euro für Unter-18-Jährige), die auf 4000 Euro pro Familie limitiert ist
Noch immer Kriegsgebiet
Allerdings erhielten jetzt diesen Brief nicht nur ausreisewillige Syrer: Der Flüchtlingsrat MV, eine Organisation die Geflüchtete unterstützt, kritisiert das Vorgehen. „Syrien ist nach wie vor ein Krisengebiet", zitiert Focus Ulrike Seemann-Katz. "Die Regierung kontrolliert nicht ganz Syrien." Krankenhäuser und Schulen seien in weiten Teilen zerstört, die Wirtschaft am Boden, und rund 80 Prozent der Bevölkerung seien noch immer auf humanitäre Hilfe angewiesen.Die bisher ausgesprochenen Unterstützungs-Angebote für eine Heimreise hatten auch in Österreich wenig gebracht, wie das Innenministerium in Wien bestätigte: Bisher wären nur etwa 80 Syrer zurück in ihre Heimat gereist, im selben Zeitraum sind 618 neue Asylwerber aus Syrien in Österreich eingetroffen.