Ein israelischer Offizier wirft der Armee "abscheuliche" Kriegsführung im Libanon vor.
Die israelische Armee hat bei ihrem Libanon-Einsatz nach Angaben eines kriegsbeteiligten Offiziers mindestens 1,2 Millionen Streubomben abgeworfen. Wie die Zeitung "Haaretz" am Mittwoch berichtete, bezeichnete der Offizier, der nicht namentlich genannt werden wollte, die Art der Kriegsführung als "abscheulich und verrückt".
Streubomben sind in größeren Bomben enthalten, die sich in der Luft öffnen und ihre Ladung über weite Flächen verteilen. Der nicht genannte Befehlshaber einer Raketenwerfer-Einheit schickte nach Angaben der Zeitung einen Protestbrief an Verteidigungsminister Amir Peretz.
Die israelische Artillerie habe auch Phosphorgranaten eingesetzt, heißt es in dem Zeitungsbericht unter Berufung auf Soldaten weiter. Das Internationale Rote Kreuz wertet den Einsatz dieser Waffen gegen Menschen als Verstoß gegen das Kriegsrecht. Ein israelischer Armeesprecher sagte auf Anfrage lediglich, die Armee nutze ausschließlich legale Waffen und verstoße bei deren Anwendung nicht gegen internationale Bestimmungen.
