Die Ägypter wollen im Name der Hamas Israel eine Waffenruhe anbieten. Die israelische Regierung signalisiert Bereitschaft.
Ägypten will Israel am Montag das Angebot der radikalen Hamas für eine Waffenruhe im Gaza-Streifen unterbreiten. Der ägyptische Geheimdienstchef Omar Suleiman werde die Gespräche führen, hieß es in Regierungskreisen in Jerusalem.
Israel signalisiert Bereitschaft
Vize-Verteidigungsminister Matan
Vilnai signalisierte am Sonntag Flexibilität auf israelischer Seite. Die
Regierung werde keinesfalls direkt mit der Hamas reden, erklärte er. Sie
werde Suleiman aber zuhören, "wir werden beraten, wir werden warten, was er
anzubieten hat, und auf dieser Basis werden wir eine Entscheidung fällen",
sagte Vilnai gegenüber "Radio Israel".
Die USA unterstützen den ägyptischen Vermittlungsversuch. Ein Ende der Gewalt in dem von der Hamas kontrollierten Küstengebiet gilt als Voraussetzung für Fortschritte im Nahost-Friedensprozess, bei dem die USA noch in diesem Jahr ein Abkommen erreichen wollen. US-Präsident George W. Bush wird in der kommenden Woche aus Anlass des 60. Jahrestags der Staatsgründung in Israel erwartet.
Halbjährige Waffenruhe angeboten
Die Hamas hat eine
halbjährige Waffenruhe angeboten und verlangt im Gegenzug ein Ende der
israelischen Angriffe sowie der Blockade des Küstenstreifens. Ägypten strebt
bei einem Erfolg der Vereinbarung eine Ausweitung auch auf das
Westjordanland an, das von den moderaten Kräften unter der Führung des
palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas dominiert wird.
Am Freitag tötete eine von der Hamas im Gaza-Streifen abgefeuerte Granate einen israelischen Zivilisten. Wenige Stunden später tötete die israelische Luftwaffe fünf Hamas-Kämpfer in dem Küstengebiet.