Verhandlungsangebot

Ahmadinejad kritisiert "Spiel" der UNO-Vetomächte

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Als "neues Spiel" der UNO-Vetomächte bezeichnete Irans Präsident Ahmadinejad deren Verhandlungsangebot.

Nachdem sein Außenminister Manouchehr Mottaki die Bereitschaft Teherans erklärt hatte, über die jüngsten Vorschläge der fünf UN-Vetomächte und Deutschlands im Atomstreit zu verhandeln, hat der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad am Donnerstag den sechs Staaten vorgeworfen, "ein neues Spiel" begonnen zu haben. Die Islamische Republik werde sich nicht mehr drangsalieren lassen.

"Ein neues Spiel"
In einer Rede vor Klerikern in Qom sagte Ahmadinejad der Nachrichtenagentur ISNA zufolge, für den Iran sei der Fall abgeschlossen. Er warf den Vetomächten und Deutschland vor, den Willen des Iran zum Erwerb von Atomtechnologie brechen zu wollen. "Sie haben vor kurzem mit einem neuen Spiel angefangen", sagte er. Er warnte jedoch: "Für sie wird der Ausgang dieses Spiels eine Schande sein."

Mottaki dagegen hatte bei einem Treffen Islamischer Staaten in Uganda erklärt, die Vorschläge würden derzeit geprüft. Eine Antwort werde es zu gegebener Zeit geben. Die UN-Vetomächte und Deutschland sollten jedoch einen "ernsthaften Blick" auf Teherans Vorschläge zu werfen.

Verzögerungstaktik
Experten zufolge könnte die angekündigte Verhandlungsbereitschaft nur eine neuerliche Verzögerungstaktik der Regierung in Teheran sein, um das Atomprogramm weiter voranzutreiben. In iranischen Regierungskreisen hieß es am Dienstag, das Land werde jede klare Aussage zum Anreizpaket vermeiden. Die Antwort werde stattdessen Raum für erneute Gespräche geben.

EU-Chefdiplomat Javier Solana hatte am vergangenen Wochenende versucht, den Iran mit neuen wirtschaftlichen Anreizen zu einem Kurswechsel zu bewegen. Trotz Androhung neuer Sanktionen zeigte sich das Land aber unnachgiebig und erklärte, über den verlangten Stopp der Urananreicherung werde nicht verhandelt.

Der Iran steht im Verdacht, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms nach Nuklearwaffen zu streben. Die Regierung in Teheran hat stets erklärt, sie wolle die Atomkraft lediglich zur Stromgewinnung nutzen.

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