Vor seiner Abreise nach Afghanistan betonte er, dass die beiden Länder "wie Brüder und Freunde" sind.
Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad hat US-Vorwürfe über eine angebliche Unterstützung seiner Regierung für die radikal-islamischen Taliban in Afghanistan strikt zurückgewiesen. Bei seinem ersten Besuch in Kabul seit seiner Wahl zum Präsidenten im Jahr 2005 dementierte er Angaben der US-Regierung, wonach Teheran die Aufständischen im Nachbarland mit Waffen versorge.
Unterstützung für afghanische Regierung
Man unterstütze
die afghanische Regierung "mit all unserer Macht", betonte Ahmadinejad. Eine
instabile Sicherheitslage in Afghanistan wirke sich auch auf das Nachbarland
Iran aus. "Der beste Freund des Iran ist ein Land, das mächtig, entwickelt
und sicher ist."
Ahmadinejad war in Kabul mit seinem afghanischen Amtskollegen Hamid Karzai zusammenkommen. Karzai bot an, im schwelenden Konflikt zwischen dem Iran und den USA zu vermitteln. Beide Regierungen seien seit dem Sturz der Taliban Ende 2001 "gute Partner" Afghanistans. "Wenn Afghanistan diese beiden Länder näher zusammenbringen kann, wäre das unser großes Vergnügen", sagte Karzai. Das hänge allerdings davon ab, ob Teheran und Washington eine entsprechende Vermittlerrolle Kabuls auch wünschten.
Beziehungen unter Taliban-Regime schlecht
Vor seinem Besuch in
der afghanischen Hauptstadt hatte Ahmadinejad betont: "Der Iran und
Afghanistan sind nicht nur Nachbarn, sondern auch Brüder." Beide Länder
müssten ihre Zusammenarbeit besonders in den Bereichen Sicherheit und
Entwicklung ausbauen und somit eine "weitere Dominanz der USA" in
Afghanistan verhindern.
Während der Herrschaft des Taliban-Regimes in Kabul waren die Beziehungen zwischen den Nachbarländern schlecht. Nach dem Mord an neun iranischen Diplomaten und einem Korrespondenten der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA durch Taliban-Kämpfer im nordafghanischen Mazar-i-Sharif standen die beiden Länder kurz vor einem Krieg. Traditionell unterstützte Teheran die Nordallianz, die gegen die Taliban kämpfte und aus der sich nun prominente Führer zur Vereinigten Nationalen Front gegen Karzai zusammengeschlossen haben.
Eintägiger Besuch
Ahmadinejad war Dienstag früh zu dem
eintägigen Besuch in der afghanischen Hauptstadt Kabul eingetroffen. Es war
seine erste Visite in dem Nachbarland. Karzai hatte Anfang des Monats die
Regierung in Teheran als "Hilfe und Lösung" für die Probleme Afghanistans
bezeichnet. Damit distanzierte er sich deutlich von der Haltung der USA zum
Iran. Von Kabul aus wollte Ahmadinejad nach Turkmenistan und Kirgistan
weiterreisen.