Tonband

Al-Kaida ruft zum Kampf auf

Teilen

Der arabische TV-Sender Al-Jazeera veröffentlichte eine Botschaft des neuen Al-Kaida-Führers. Er ruft zur Tötung von mindestens einem Amerikaner in den nächsten zwei Wochen auf.

Der neue Anführer des Terrornetzwerks Al-Kaida im Irak hat sich offenbar in einer Tonaufzeichnung zu Wort gemeldet und die Moslems weltweit zur Unterstützung aufgerufen. "Legt Eure Hände in unsere Hände. Unser Feind hat seine Reihen geschlossen. Nun ist der Zeitpunkt, sich ebenfalls zusammenzuschließen", hieß es in der Audiobotschaft, die der arabische Fernsehsender Al-Jazeera am Donnerstag ausstrahlte.

Al-Kaida verübte die schwersten Anschläge
Nach Angaben des Senders handelt es sich bei dem Sprecher um den irakischen Al-Kaida-Chef Abu Hamsa al-Muhajir. Er war am 7. Juni von der extremistischen Organisation zum Nachfolger von Abu Musab al-Zarqawi erklärt worden. Zarqawi war zuvor bei einem US-Luftangriff ums Leben gekommen. Al-Kaida macht nur rund fünf Prozent des sunnitischen Widerstands im Irak aus. Allerdings gehen auf ihr Konto einige der schwersten Anschläge, bei denen häufig mehr als 100 Menschen auf einmal getötet wurden.

Aufruf zum Töten von Amerikanern
Muhajir rief zudem in einer Tonbandbotschaft, die am Donnerstag auf einer islamistischen Internetseite veröffentlicht wurde, alle Sunniten auf, innerhalb der nächsten zwei Wochen mindestens einen US-Amerikaner zu töten. Er kritisierte die sunnitische Beteiligung an der irakischen Konzentrationsregierung und gab sich vom Sieg seiner Al-Kaida-Organisation im Irak überzeugt.

Fünf Millionen Dollar Kopfgeld
Bei Muhajir handelt es sich laut US-Angaben vermutlich um einen Ägypter. Er war demnach im Jahr 2002 in den Irak gelangt, wo er nach dem Krieg 2003 eine der ersten Al-Kaida-Zellen in Bagdad gegründet haben soll. Die USA haben ein Kopfgeld in Höhe von fünf Millionen Dollar (3,93 Mio. Euro) auf ihn ausgesetzt.

Kurz nachdem der damals noch allgemein Unbekannte die Nachfolge des Jordaniers Zarqawi angetreten hatte, wandte er sich erstmals mit einer Internet-Erklärung an die Öffentlichkeit. Darin drohte er Anschläge "in den kommenden Tagen" an. Seither hatte er sich nicht zu Wort gemeldet.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.