"Die Verwendung beleidigender Ausdrücke ist schädlich für die politische Kultur unseres Landes und kann nur verurteilt werden."
Istanbul. Die Türkei hat rechtliche Schritte gegen eine griechische Zeitung wegen einer gegen Präsident Recep Tayyip Erdogan gerichteten Titelseite eingeleitet. Man werde gegen die Verantwortlichen der Tageszeitung "Dimokratia" vorgehen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi am Montag unter Berufung auf einen Anwalt Erdogans.
Die Zeitung hatte am Freitag mit der Schlagzeile "Verpiss dich, Herr Erdogan" (Siktir git Mr. Erdogan) getitelt. Eine solche "verachtenswerte Aktion" sei nicht nur gegen Erdogan persönlich, sondern auch gegen die Interessen der Türkei im Mittelmeer und in der Ägäis gerichtet, zitierte Anadolu aus der Begründung. Die Aussage sei nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt. Die als extrem rechtslastig geltende Zeitung hat eine Auflage von nur wenigen Tausend.
"Verwendung beleidigender Ausdrücke ist schädlich"
In einer Erklärung des griechischen Außenministeriums vom Freitag hieß es, die Meinungs- und Pressefreiheit sei uneingeschränkt garantiert. Dennoch gebe es die Verpflichtung, persönliche Beleidigungen gerade auch gegen ausländische Staatsleute zu unterlassen. "Die Verwendung beleidigender Ausdrücke ist schädlich für die politische Kultur unseres Landes und kann nur verurteilt werden."
Griechenland und die Türkei liegen derzeit wegen türkischen Erdgaserkundungen und Grenzstreitigkeiten im Mittelmeer über Kreuz. Das türkische Forschungsschiff Oruc Reis war kürzlich von Erkundungen im Mittelmeer zurückgekehrt, was von vielen als Entspannung gewertet wurde.