Der Kongress wird von der rechtspopulistischen Bürgerbewegung "Pro Köln" veranstaltet. Auch die FPÖ hat Teilnehmer entsandt.
Die in der Kölner Innenstadt geplante Kundgebung von Rechtsextremen wird verboten. Die Veranstaltung gefährde die Sicherheit der Bürger, lautete die Begründung. Zuvor war es in Köln bereits zu gewalttätigen Zwischenfällen gekommen.
Bis zum vorgesehenen Beginn der Kundgebung um 12.00 Uhr war es lediglich rund 30 Anhängern der rechtspopulistischen Bürgerbewegung "Pro Köln" gelungen, den Versammlungsort am Heumarkt zu erreichen. Tausende von Gegendemonstranten hatten in der Innenstadt gegen die Veranstaltung demonstriert und alle Zugangswege zum Heumarkt blockiert.
Tausende Demonstranten
Mehrere tausend Demonstranten haben am
Samstagvormittag vor dem Kölner Dom gegen den Anti-Islamisierungskongress
der rechtspopulistischen Bürgerbewegung "Pro Köln"
protestiert. Gleichzeitig blockierten Hunderte Menschen den Kölner Heumarkt,
wo Pro Köln zu Mittag unter dem Motto "Stopp Islam" eine
Großkundgebung veranstalten wollte. Am Rande der Blockade ist es bereits zu
ersten Ausschreitungen gekommen. Dabei ist ein Polizist durch einen
Knallkörper verletzt worden.
Demonstranten hätten in der Kölner Innenstadt versucht, Beamten ihre Pistolen zu entreißen. Danach sei es zum Schlagstockeinsatz der Polizei gekommen. In Köln-Deutz ließ die Polizei Wasserwerfer auffahren, nachdem Linksautonome Pflastersteine aufgenommen hatten. "Wir lassen uns die Gewalt nicht gefallen", sagte ein Polizeisprecher. Ziel sei es, die friedlichen Demonstranten zu unterstützen.
Zur der Kundgebung von "Pro Köln" werden nach Angaben der Veranstalter rund 1.500 Teilnehmer erwartet. Gleichzeitig rechnet die Polizei mit mehreren zehntausend Gegendemonstranten.
Bereits am Freitag gab es Demonstrationen gegen die Kundgebung. FPÖ-Poltiker musste deswegen stundenlang auf einem Boot ausharren (mehr dazu hier).
Oberbürgermeister verurteilt Kundgebung
Der Kölner
Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) hat in einer Rede vor dem Dom die
geplante Kundgebung von Rechtsradikalen scharf verurteilt. "Diese
braunen Biedermänner sind in Wahrheit Brandstifter, Rassisten im
bürgerlichen Zwirn, subtile Angstmacher", warnte er vor mehreren
tausend Gegendemonstranten. "Dieser verfaulten Clique des
Eurofaschismus, diesen Haiders und Le Pens und wie sie alle heißen, rufe ich
zu: Da ist der Ausgang, da geht's nach Hause!"
"Die Bewegung appelliert an die niedrigsten Instinkte, das ist das Scheußliche an ihr", sagte der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland, Ayyub Axel Köhler, der "Frankfurter Rundschau" zufolge. Politiker müssten sich bei den Reizthemen Islam und Moscheebau zurücknehmen. Sie müssten positiv auf die Bürger einwirken und nicht die Stimmung anheizen, forderte er.