Gefängnis droht

Bart-Befehl für UN-Mitarbeiter von Taliban

Neue und absurde Regel von den Taliban aus Afghanistan: Rasieren oder stutzen sich die Männer ihren Bart, kommen sie ins Gefängnis.

Die Taliban haben in Afghanistan eine neue absurde Vorschrift erlassen: Männliche UN-Mitarbeiter dürfen sich nicht mehr rasieren oder den Bart stutzen – andernfalls droht Gefängnis. Das berichten UN-Quellen gegenüber "Amu.tv".

Die Anweisung stammt von der Taliban-Abteilung für Laster und Tugend, deren Vertreter am Samstag UN-Mitarbeiter in Afghanistan besuchten und sie über das neue Verbot informierten.

Systematische Einschränkungen für UN-Arbeit

Seit ihrer Machtübernahme im August 2021 erschweren die radikalen Islamisten die humanitäre Arbeit in Afghanistan zunehmend. Bereits im April 2023 untersagten sie Frauen jegliche Beschäftigung für die UN. Zudem behindern sie regelmäßig Hilfslieferungen: Allein im November und Dezember 2024 wurden 164 Vorfälle registriert – ein Anstieg von 56 Prozent im Vergleich zum Oktober. Diese Repressionen führten dazu, dass 72 humanitäre Projekte ausgesetzt werden mussten, insbesondere im Süden, Westen und Zentral-Afghanistan.

Frauenrechte weiter massiv beschnitten

Frauen sind die Hauptleidtragenden der Taliban-Herrschaft. Neben dem Arbeitsverbot und strikten Kleidungsvorschriften sind sie praktisch aus der Öffentlichkeit verbannt. Ein neues Dekret vom Dezember 2024 geht noch weiter: Fenster, durch die Frauen gesehen werden könnten, sind nun verboten.

Im Taliban-Erlass heißt es: "Frauen bei der Arbeit in der Küche, im Hof oder beim Wasserholen aus dem Brunnen zu sehen, kann zu obszönen Handlungen führen."

Afghanische Frauen sind dadurch noch stärker isoliert und auf ein Leben innerhalb der eigenen vier Wände reduziert. Die UN und internationale Hilfsorganisationen stehen weiterhin vor enormen Herausforderungen, während die Bevölkerung dringend auf Unterstützung angewiesen ist.

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