Nachspiel

Berlusconi hat nun eine Klage am Hals

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Der italienische Ministerpräsident hatte zum Anzeigenboykott in der Zeitung "La Repubblica" aufgerufen. Die Zeitung ist federführend bei den neuesten Aufdeckungen um das Privatleben Berlusconis beteiligt.

Die Aufforderung des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi an Unternehmer, keine Anzeigen mehr in der Zeitung "La Repubblica" zu schalten, hat ein juristisches Nachspiel. Der Mutterkonzern L'Espresso will Berlusconi deswegen gerichtlich belangen. Die Anwälte des Konzerns seien bereits eingeschaltet, teilte L'Espresso am Mittwoch mit. Daraufhin legte die Aktie des Medienkonzerns an der Mailänder Börse um fast neun Prozent zu.

"La Repubblica" hat einen erheblichen Anteil an den jüngsten Enthüllungen über Berlusconis Privatleben. Bei einem Treffen mit jungen Unternehmern in Ligurien regte der Regierungschef daraufhin vor knapp zwei Wochen einen Anzeigenboykott gegen die zweitgrößte Zeitung des Landes an, der er staatsgefährdende Machenschaften vorwarf.

Auf die drohende Klage des Mutterhauses reagierte der 72-jährige Regierungschef unterdessen gelassen. "Sie haben keine Angst sich lächerlich zu machen", sagte er der Nachrichtenagentur ANSA. Er bekräftigte, "man muss schon masochistisch veranlagt sein, um seine Werbung Medien anzuvertrauen, die solange von Krise reden, bis sie selbst zum Krisenfaktor werden." In seinem Amt als Ministerpräsident ist Berlusconi Dank eines neuen Gesetzes vor strafrechtlicher Verfolgung geschützt.

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