Kunduz-Massaker

Chef der Bundeswehr entlassen

Teilen

Der Angriff im afghanischen Kunduz mit 142 Toten hat den Generalinspekteur seine Position gekostet.

Der Generalinspekteur der deutschen Bundeswehr, Wolfgang Schneiderhan, wird wegen Informationspannen nach dem Luftangriff in Nordafghanistan aus dem Amt entlassen. Schneiderhan selbst habe darum gebeten, so CSU-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Ebenso wird Staatssekretär Peter Wichert ausscheiden. Der umstrittene Luftangriff vom September in Kunduz hat in Berlin Wirbel ausgelöst.

Pannen und Zudecken
Möglicherweise hat die Bundeswehr danach Informationen zurückgehalten. Angeblich hat das Verteidigungsministerium unter dem damaligen CDU-Minister Franz Josef Jung von Anfang an klare Hinweise auf zivile Opfer gehabt. Auch soll schon früh festgestanden sein, dass die Aufklärung vor dem Angriff unzureichend war.

Der Luftangriff auf zwei von den Taliban entführte Tank-Lastwagen war von einem deutschen Oberst befohlen worden. Nach einer Untersuchung der NATO waren bei dem Angriff bis zu 142 Menschen getötet oder verletzt worden.

Der deutsche Bundestag debattiert am Donnerstag in erster Lesung die Verlängerung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr um ein Jahr. Die Regierung hat das bereits beschlossen, das Parlament muss erst zustimmen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.