Erste Niederlage für Hugo Chavez seit acht Jahren: Venezuelas Präsident bekommt nicht mehr Macht - das Referendum ist gescheitert.
Der venezolanische Präsident Hugo Chavez hat seine Niederlage in der Volksabstimmung über eine Erweiterung seiner Macht eingestanden. Er tue dies, um Spannungen im Land zu vermeiden, sagte er am Montag nach der Bekanntgabe des offiziellen Wahlergebnisses. Demnach hatten 49,29 Prozent der Venezolaner für die von ihm angestrebte Machtausweitung gestimmt, 50,70 Prozent der Wähler lehnten sie ab.
Erste Niederlage seit acht Jahren
Es ist das erste Mal seit acht
Jahren, dass der erklärte US-Gegner eine Abstimmung verloren hat. Beobachter
fürchteten für den Fall eines knappen Ausgangs Proteste bis hin zu
gewaltsamen Ausschreitungen.
Mit der Verfassungsänderung wollte Chavez erreichen, unbegrenzt wiedergewählt werden zu können. Zudem sollte der Präsident die Kontrolle über die ausländischen Währungsreserven und weitgehende Befugnisse im Fall eines Ausnahmezustandes erhalten. Mit der Reform wollte Chavez seine sozialistische Revolution verankern. Kritiker warfen ihm vor, damit seine Macht zu sehr zu erweitern.
Opposition feiert
Venezuelas Opposition hat die Niederlage von
Chavez enthusiastisch gefeiert. Jubelnde Bürger fuhren am Montag in
Autokorsos hupend durch die Hauptstadt Caracas und schwenkten Flaggen aus
den Fenstern. Bei der Abstimmung hatten sich neben den Oppositionsparteien
Studenten, Menschenrechts- und Wirtschaftsorganisationen gegen den
Präsidenten gestellt. Auch die katholische Kirche sowie ehemalige politische
Verbündete des Präsidenten und sogar dessen sonst stets loyale Ex-Frau
hatten sich der breiten Front angeschlossen. Sie werfen Chavez vor, mit
seinen Reformplänen eine Diktatur aufbauen zu wollen.