Peking fordert von Washington "konkrete Schritte", damit die militärische Zusammenarbeit wieder aufgenommen wird.
China und USA haben ihre im Vorjahr ausgesetzten Gespräche über eine militärische Zusammenarbeit wieder aufgenommen. Die militärischen Beziehungen seien aber "noch in einer schwierigen Phase", wie es aus China heißt. Man fordert von den USA "konkrete Maßnahmen". Der Dialog bedeute nicht automatisch die Wiederaufnahme eines militärischen Austauschs. Schließlich bestehe diesbezüglich weiter "ein Hindernis" (Anm.: US-Rüstungsgeschäfte mit Taiwan). Die USA sind durch den "Taiwan Relations Act" verpflichtet, der von Peking beanspruchten Insel im Fall eines Angriffes beizustehen
US-Delegation
Die US-Delegation in Peking wird von dem für
Ostasien zuständigen Unterstaatssekretär David Sedney geleitet. Bei den
zweitägigen Gesprächen sollen nach Angaben der US-Botschaft die möglichen
Bereiche für eine verstärkte militärische Zusammenarbeit ausgelotet werden.
Washington will insbesondere die Zusammenarbeit beim Kampf gegen die
Piraterie am Horn von Afrika verstärken. Die chinesische Marine beteiligt
sich seit Dezember an den Einsätzen gegen Piraten vor der Küste von Somalia.
China hatte den 1997 begonnenen Militärdialog mit den USA vergangenes Jahr aus Protest gegen US-Pläne für den Verkauf von Rüstungsgütern an Taiwan mit einem Umfang von 6,5 Milliarden Dollar (5,1 Milliarden Euro) ausgesetzt. US-Verteidigungsminister Robert Gates hatte 2007 bei einem Besuch in Peking die Einrichtung einer Telefon-Standleitung zwischen den beiden Verteidigungsministerien vereinbart.
Forderung nach mehr Transparenz
Die USA fordern von Peking mehr
Transparenz bei seinem Verteidigungshaushalt. Die rasche Modernisierung der
chinesischen Streitkräfte hat in Asien zu einem Rüstungswettlauf geführt.
China beansprucht unter anderem Inselgruppen wie die Spratlys oder die
Paracel-Inseln, die teilweise bis zu 2000 Kilometer von seiner Südküste
entfernt sind. Um den US-Einfluss in Zentralasien zurückzudrängen,
kooperiert China mit Russland intensiv in der "Shanghaier Organisation für
Zusammenarbeit" (SCO) (auch "Shanghai-Sechs"); dieser gehören auch die
zentralasiatischen Ex-Sowjetrepubliken Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan
und Kirgistan an.