Kofi Annan:

Der Iran bleibt stur!

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Teheran lehnt nach Angaben von UN-Generalsekretär Kofi Annan eine Aussetzung der umstrittenen Uran-Anreicherung vor Verhandlungen über sein Atomprogramm ab.

Im Atomkonflikt mit Teheran zeichnet sich trotz aller diplomatischen Bemühungen keine rasche Lösung ab. UN-Generalsekretär Kofi Annan sagte nach einem Treffen mit dem iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad am Sonntag in Teheran, dieser habe sich zwar für weitere Verhandlungen ausgesprochen, einen Stopp der umstrittenen Uran-Anreicherung als Vorbedingung für Gespräche jedoch erneut abgelehnt. Hinsichtlich der Libanon-Resolution des Weltsicherheitsrates, bei der es auch um ein Waffenembargo gegen die radikal-islamische Hisbollah-Miliz geht, sagte Ahmadinejad der UNO Kooperationsbereitschaft zu.

"Unsere Position in der Sache ist transparent, klar und logisch", sagte Ahmadinejad zum Thema Atomkonflikt. "Und obwohl wir das Vertrauen in die Europäer während unserer Gespräche in den vergangenen drei Jahren verloren haben, sind wir immer noch bereit, uns auf gleicher Augenhöhe auseinander zu setzen." Annan nannte seine Gespräche in Teheran " gut und positiv" und forderte neue Anstrengungen, um den Streit in Verhandlungen beizulegen.

Kooperation bei Libanon-Resolution
Der iranische Präsident bekräftigte, dass sein Land die UN-Resolution zur Beendigung des Kriegs im Libanon unterstütze. Der UN-Generalsekretär sagte nach dem Treffen mit dem Staatschef dazu, Ahmadinejad habe seine "volle Unterstützung " für die Entschließung 1701 des UN-Sicherheitsrats betont. Zugleich habe er erklärt, dass der Iran alles tun werde, um die "territoriale Integrität und die Unabhängigkeit des Libanon" zu unterstützen. Der Iran gilt neben Syrien als wichtigster Förderer der libanesischen Hisbollah-Miliz, die sich wochenlange schwere Kämpfe mit der israelischen Armee geliefert hatte. "Teheran wird mit uns zusammenarbeiten, um den Libanon in einer gemeinsamen Anstrengung wieder aufzubauen", sagte Annan.

Am Samstag hatte bereits Außenminister Manouchehr Mottaki Annan die iranische Unterstützung für die erweiterte Blauhelm-Mission UNIFIL im Südlibanon zugesagt. Die iranische Führung sei der Überzeugung, dass die UNO "bei der Schaffung von Frieden im Grenzgebiet" einen Beitrag leisten könne. Mottaki warnte zugleich vor jedem Versuch, das Mandat der UNIFIL auszuweiten. Dies würde "Spannungen schaffen", sagte er. Das vom Sicherheitsrat verabschiedete Mandat gibt den Blauhelmen nicht den Auftrag, die von Israel und den USA geforderte Entwaffnung der Hisbollah durchzusetzen.

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