Im Westen töten nur noch Japan und die USA ihre Gefangenen. Der japanische Justizminister will das Verfahren für die Todesstrafe beschleunigen.
In Japan sind am Freitag neuerlich Todesurteile vollzogen worden. Drei verurteilte Mörder seien in der Früh erhängt worden, teilte das Justizministerium in Tokio mit. Die Zahl der heuer in Japan vollstreckten Todesurteile erhöhte sich damit auf neun. Bereits im April und im August waren jeweils drei Verurteilte erhängt worden.
Identität der Gehenkten bekanntgegeben
Erstmals gab das
Justizministerium auch die Identitäten der Hingerichteten bekannt. Es
handelt sich dabei um Hiroki Fukawa (42 Jahre), Seiha Fujima (47) und Noboru
Ikemoto (75). Letzterer wurde im Gegensatz zu den beiden ersten nicht in
Tokio, sondern in Osaka gehängt. Alle drei hätten sich des mehrfachen Mordes
schuldig gemacht, erklärte das Ministerium. Bis dato hatten die japanischen
Behörden nur die Zahl der vollstreckten Todesurteile bekanntgegeben, nicht
aber die Identität der Verurteilten.
Im Westen Todesstrafe nur in Japan und USA
Japan ist neben den
USA der einzige westliche Staat, der nach wie vor an der Todesstrafe
festhält. Bis Dezember vergangenen Jahres hatte noch ein 15-monatiges
Moratorium gegolten, das der damalige buddhistische Justizminister Seiken
Sugiura angeordnet hatte.
"Fast Death"
Im September hatte sein Nachfolger Kunio
Hatoyama aber die schnellere Vollstreckung von Todesurteilen verlangt, zumal
er im Moment jede einzelne Hinrichtung absegnen muss. Hatoyama will eine
"automatische" Vollstreckung ohne weitere Genehmigung durch seine
Unterschrift durchsetzen.