Ryanair will von der Krise profitieren

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Europas größter Billigflieger Ryanair will nach zuletzt mageren Ergebnissen von der Krise im weltweiten Luftverkehr profitieren. Allein bis Ende 2009 wolle er bei Boeing oder Airbus 300 neue Jets bestellen oder fest optionieren, sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary dem Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Bis zum Jahr 2017 wolle er zudem rund 150 Millionen Passagiere transportieren.

Ein Ende der Krise sieht er nicht: "Das Schlimmste kommt erst noch." Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/09 (31. März) war Ryanair bei einem Verlust von 169 Millionen Euro erstmals in den roten Zahlen. Im Vorjahr hatte Ryanair noch einen Gewinn von 391 Millionen Euro ausgewiesen.

Gleichzeitig erneuerte O'Leary sein Interesse am deutschen Konkurrenten Lufthansa. "Wir haben 2,3 Milliarden Euro auf der hohen Kante, ich müsste dafür nicht einmal einen Kredit aufnehmen", sagte er dem Magazin. Anfang Juni hatte er überraschend angekündigt, einen ernsthaften Blick auf Lufthansa zu werfen.

Auch lässt O'Leary trotz Spotts und heftiger Kritik nicht von seiner Idee ab, Fluggäste für den Gang zur Bordtoilette zur Kasse zu bitten. "Wir diskutieren zurzeit mit Boeing, wie man an den Türen Münzgeräte für einen Euro oder Schlitze zum Durchziehen der Kreditkarte anbringen kann", sagte O'Leary dem "Spiegel". "Wir wollen die Passagiere dazu ermuntern, vorher oder hinterher am Flughafen auf die Toilette zu gehen", erläuterte der umtriebige Manager.

Beim Gepäcktransport sei seiner Billigfluglinie bereits eine Umerziehung der Kunden gelungen: "Als wir die Zusatzgebühren vor zwei Jahren einführten, gaben noch 80 Prozent der Kunden Koffer und Taschen auf. Heute sind es nur noch 25 Prozent." Bei Ryanair kostet das Aufgeben von Gepäckstücken Geld - der erste Koffer zehn Euro, der zweite und dritte je 20 Euro.

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