Die EU-Kommission dürfte in den nächsten Wochen wieder 3 Gentech-Maissorten erlauben. Österreich stemmt sich dagegen.
In der EU werden demnächst drei weitere gentechnisch veränderte Maissorten von Pioneer bzw. Monsanto als Futter- bzw. Nahrungsmittel - nicht für den Anbau - zugelassen. Nachdem es beim Treffen der Agrarminister weder für noch gegen die Zulassung die notwendige Mehrheit gegeben hat, entscheidet jetzt die Kommission. Bisher hat sie immer positiv entschieden. Der endgültige Beschluss sollte in den nächsten Wochen fallen.
Laut Experten ungefährlich
Bei den drei Maissorten handelt
es sich um den außerhalb der EU schon am Markt befindlichen und in
Spurenelementen wiederholt in der EU aufgetauchten DAS 59122 (Herculex) von
Pioneer sowie zwei Kreuzungsprodukte aus in der EU bereits zugelassenen
Typen MON 810 und NK 603 bzw. NK603 und 1507 von Pioneer bzw. Mosanto.
In allen drei Fällen hat die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit festgestellt, dass keine Gesundheitsgefahr für Menschen oder Tiere von dem Produkt ausgehe.
Österreich ist dagegen
Österreich hat sich wieder massiv
gegen die Zulassung ausgesprochen und in der Sitzung neuerlich seine
Bedenken angeführt. Unter anderem befürchtet Österreich, dass Elemente aus
den Genmaissorten auch für chemische Zwecke genützt werden könnten, die von
der Zulassung nicht abgedeckt sind.
Auch Griechenland, Ungarn, Lettland, Litauen, Luxemburg, Zypern und Malta sollen sich gegen die neuen gentechnisch veränderten Organismen gestemmt haben. Deutschland sprach sich nach Angaben von Diplomaten für die Zulassung aus, Frankreich enthielt sich der Stimme.
EU-Gesundheitskommissar dafür
EU-Gesundheitskommissar Markos
Kyprianou wies die Minister angesichts der steigenden Futtermittelpreise und
der Abhängigkeit der EU von Futterimporten auf die Dringlichkeit der
Zulassung bei Herkulex-Mais hin. Die Importe von Maisgluten seien praktisch
zum Erliegen gekommen, weil die Erzeuger außerhalb der EU nicht mehr
garantieren könnten, dass 59122 nicht in Spuren enthalten ist.