Islamabad

Dutzende Menschen bei Anschlag getötet

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Bei einem Selbstmordanschlag auf einen Polizeiposten in Islamabad sind am Sonntag mindestens 21 Menschen getötet worden.

Einen Tag nach dem schweren Selbstmordanschlag nahe der Roten Moschee in Islamabad haben die Ermittler einen Jugendlichen als Attentäter identifiziert. "Der Selbstmordattentäter war ein Jugendlicher, rund 15 oder 16 Jahre alt", sagte der Sicherheitsberater des Premierministers, Rehman Malik, am Montag in der pakistanischen Hauptstadt.

Knapp ein Jahr nach dem Sturm der Armee auf die von militanten Muslimen besetzte Rote Moschee in Islamabad hatte sich der Attentäter am Sonntag nach einer Protestkundgebung von Islamisten in die Luft gesprengt. Die Zahl der Toten stieg am Montag nach Medienberichten auf 21.

Die meisten der Opfer waren Polizisten. Ermittler sicherten am Montag letzte Beweise am Ort des Anschlags nahe einer Polizeistation. Der Kopf des Attentäters mit erkennbaren Gesichtszügen wurde ebenfalls geborgen. Die Regierung setzte eine Belohnung von umgerechnet knapp 460.000 Euro für Hinweise auf die Drahtzieher aus.

Mitten im Stadtzentrum
Die Explosion ereignete sich im Stadtzentrum, etwa 200 Meter von der Roten Moschee entfernt. Dort hatten zuvor mehr als 12.000 Islamisten friedlich gegen den Sturm auf das Gotteshaus vor einem Jahr protestiert. Tausende Polizisten sollen zum Schutz der Kundgebung im Einsatz gewesen sein. In Sprechchören hatten die Demonstrationen unter anderem Vergeltung für die am 10. Juli vergangenen Jahres von Präsident Pervez Musharraf angeordnete Erstürmung des von extremistischen Koranschülern besetzten Gotteshaus gefordert. Damals waren mehr 100 Menschen ums Leben gekommen.

Sicherheitslage verschärft
Nach der Militäraktion gegen die Islamisten in der Roten Moschee hatte sich die Sicherheitslage in Pakistan massiv verschärft. Vor allem im Nordwesten des Landes, der als Hochburg der Extremisten gilt, starben seitdem bei Kämpfen und Anschlägen etwa 3000 Menschen.

Unterdessen haben Sicherheitskräfte und militante Islamisten im Grenzgebiet zu Afghanistan eine vorläufige Waffenruhe vereinbart. Nach der Intervention örtlicher Vermittler im Konflikt in der Khyber-Stammesregion seien die Anhänger des radikislamischen Predigers Mangal Bagh bereit, Verhandlungen über ein Ende der Kämpfe aufzunehmen, sagte ein Sprecher der aus Stammesältesten bestehenden Vermittlergruppe am Samstag in Peshawar.

Ziel des Militäreinsatzes, an dem 1300 Soldaten sowie Angehörige von Grenztruppen und Antiterroreinheiten teilnehmen, ist Baghs Organisation Armee des Islam (Lashkar-e-Islam). Dessen Kämpfer hatten in den vergangenen Monaten zunehmend an Einfluss in der Region zwischen Khyber-Pass und der Millionenmetropole Peshawar gewonnen. Der Khyber-Pass ist eine der wichtigsten Verbindungsstraßen zwischen Pakistan und Afghanistan durch das Hindukusch-Gebirge sowie Nachschubweg für die ausländischen Streitkräfte in Afghanistan.

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