Post-Kyoto

Einigung bei Klimakonferenz

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Bis 2008 soll das bisher Erreichte überprüft werden, anhand dessen können neue Ziele für die Zeit ab 2012 definiert werden.

Einen überraschenden Durchbruch in Richtung einer Einigung über das Prozedere nach dem Auslaufen des Kyoto-Klima-Abkommens brachte das Ende der UN-Klimakonferenz in Nairobi am Freitag: Die teilnehmenden Staaten einigten sich in Plenum auf ein Vorgehen, wie man zu einer darauffolgenden Regelung kommen kann. Demnach soll das bisher Erreichte bis 2008 überprüft werden. Anhand der Ergebnisse können die Rahmenbedingungen für ein künftiges Klimaabkommen ab 2012 festgelegt werden.

Post-Kyoto-Einigung rückt näher
Der Generalsekretär im österreichischen Umweltministerium, Werner Wutscher, sprach am Abend einem "wichtigen Meilenstein". Damit werde es möglich, ab 2008 weitere Schritte für die Post-Kyoto-Periode zu setzen und auch jene Staaten einzubinden, die bisher keine Verpflichtungen eingegangen seien. Die Einigung sei zunächst in einer kleinen Verhandlungsgruppe zu Stande gekommen, in der China, die EU, die USA und die G77-Staaten vertreten waren. Die G77 sind eine Vereinigung der Entwicklungsländer. Danach musste noch im Plenum über die Einigung abgestimmt werden, das den Vorschlag annahm.

Weitere Senkung der "Kyoto-Gase"
Geplant ist nun, die Umsetzung des Kyoto-Protokolls genau zu beobachten und darauf aufbauend zu neuen Emissionsregelungen zu kommen. Beim bestehenden Abkommen haben sich Industriestaaten 1997 auf der UN-Klimakonferenz im japanischen Kyoto dazu verpflichtet, im Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2012 den Treibgasausstoß im Vergleich zu 1990 um 5,2 Prozent zu senken. Bei den "Kyoto-Gasen" handelt es sich um CO2, Methan, Lachgas sowie Schwefelhexafluorid, perfluorierte Kohlenwasserstoffe und wasserstoffhaltige Fluorkohlenwasserstoffe. Inzwischen haben das Protokoll 168 Staaten ratifiziert.

Die nunmehr beschlossene Überprüfung des Abkommens ist eine Voraussetzung für weitere internationale Klimaschutz-Verpflichtungen, bei denen nun vor allem auch wirtschaftlich aufstrebende Länder wie Indien oder China eingebunden werden sollen.

Umfang und Inhalt der Revision sollen auf dem nächsten Klimagipfel im Dezember 2007 festgelegt werden, so die beschlossene Resolution. Das Kyoto-Folgeabkommen soll die Jahre 2013 bis 2017 regeln.

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