Terror

ETA-Verdächtige nach Polizistenmord festgenommen

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Laut einem Radio-Bericht haben zwei Mitglieder der Terrororganisation ETA den Mord an zwei Polizisten am Samstag in Südwestfrankreich gestanden.

Die am Mittwoch nach einer Großfahndung festgenommenen mutmaßlichen Mitglieder der baskischen Terror-Organisation ETA waren nach Erkenntnissen der französischen Behörden an den tödlichen Schüssen auf zwei spanische Polizisten in Südfrankreich beteiligt. "Ein Bündel an Beweisen erlaubt diesen Schluss", teilte das Pariser Innenministerium am Donnerstag mit. Es berief sich dabei unter anderem auf "körperliche Ähnlichkeiten" und DNA-Spuren. Allerdings hat das Paar entgegen anderslautenden Medienberichten die Tat bisher nicht gestanden.

Nach Großfahndung verhaftet
Der Mann und die Frau waren am Mittwoch im Süden Frankreichs nach einer Großfahndung beim Verlassen ihres Hotels verhaftet worden. Der Radiosender Cadena Ser berichtete, die Frau sei 2006 wegen Verwicklung in eine terroristische Vereinigung verurteilt worden. Der zweite Verdächtige werde wegen Terrorverdachts gesucht.

Zwei spanische Polizisten ermordet
Drei mutmaßliche ETA-Mitglieder hatten am vergangenen Samstag in Capbreton an der Atlantikküste auf zwei spanische Polizisten geschossen, von denen einer sofort tot war. Der zweite lag vier Tage im Koma und erlag am Mittwoch seinen schweren Verletzungen. Die Polizisten waren bei einem Routine-Einsatz mit französischen Kollegen zufällig auf die ETA-Verdächtigen gestoßen. Ein dritter Verdächtiger befindet sich noch auf der Flucht und wird weiter gesucht.

Nach Angaben aus Ermittlerkreisen wurde das Paar am Donnerstag weiter im südfranzösischen Montpellier verhört. Der Polizistenmord hatte in Spanien große Betroffenheit ausgelöst; Tausende gingen seitdem auf die Straße, um gegen die ETA zu demonstrieren.

Großdemonstration gegen ETA
In der spanischen Hauptstadt haben am Dienstagabend mehrere tausend Menschen gegen die Tötung eines Mitglieds der Guardia Civil durch mutmaßliche ETA-Mitglieder protestiert. Erstmals seit März 2004, als der sozialistische Regierungschef José Luis Rodríguez Zapatero sein Amt antrat, beteiligten sich alle großen Parteien sowie die Unternehmerverbände und Gewerkschaften an einer gemeinsamen Großkundgebung gegen die baskische Untergrundorganisation. Die Demonstration, an der sich Anhänger und Gegner von Zapatero beteiligten, stand unter dem Motto "Für die Freiheit - für die Niederlage von ETA!".

Rücktritt von Zapatero gefordert
Zapatero-Gegner forderten während der Kundgebung in Madrid lautstark den Rücktritt der Regierung. Sie warfen Zapatero vor, zu lange an Friedensverhandlungen mit der baskischen Untergrundbewegung festgehalten zu haben. Unterstützer der Sozialisten versuchten die Sprechchöre der Zapatero-Gegner mit Parolen wie "Zapatero, Du bist nicht allein" und "Alle vereint gegen den Terrorismus" zu übertönen.

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